Immer mehr Wünsche für Gunzenhäuser Rathaus

19.7.2019, 05:56 Uhr
Das alte Treppenhaus im Rathaus ist mittlerweile abgebrochen. Hier soll künftig ein Lift für Barrierefreiheit sorgen. Bei den Arbeiten kam so einiges ans Tageslicht.

© Stadt Gunzenhausen Das alte Treppenhaus im Rathaus ist mittlerweile abgebrochen. Hier soll künftig ein Lift für Barrierefreiheit sorgen. Bei den Arbeiten kam so einiges ans Tageslicht.

Wurden vor wenigen Wochen Pläne, wie der Rathaus-Innenhof im Zuge der Baustelle neu gestaltet werden könnte, vorgestellt, so legte die Verwaltung nun weitere Vorschläge auf den Tisch. Alles aber seien, das betonte die Stadtbaumeisterin Simone Teufel aber mehrfach, Maßnahmen, die gemacht werden könnten – aber nicht müssten.
Bei den bisherigen Arbeiten kamen laut Architektin Karin Ott von der Planungsgesellschaft Bosch „interessante Sachen zum Vorschein“, etwa alte Weinflaschen aus Südtirol, die aber „leider leer“ waren. Die Arbeiter stießen auch auf Dinge, „die man vielleicht nicht finden wollte“, nahm Walter Schröder vom Gunzenhäuser Büro Herzner und Schröder den Faden auf und zeigte Fotos von einem uralten Heizungsrohr, das bei Arbeiten am Fundament für das neue Foyer ans Tageslicht kam.
Eigentlich „wollten wir an der Heizung nichts machen“, wusste Schröder, und natürlich könne man das Rohr (das Nord- und Südflügel verbindet) im Boden belassen. Doch wenn das Foyer erst einmal fertig sei, „kommen wir da nie wieder dran“. Und niemand kann heute sagen, wie lange es noch hält.
Die Heizkörper samt Installationen sind laut Schröder gut 50 Jahre alt und eigentlich „unkaputtbar“. Doch angesichts von Verrohrung als Schwerkraftheizung, unzugänglichen Schächten und Rohren im Boden sollte eine Erneuerung in Betracht gezogen werden.
Für die Mitglieder des Bauausschusses gab es da nichts lange zu überlegen, sie stimmten der Maßnahme unisono zu, dazu gebe es „keine Alternative“, wie es etwa Manfred Pappler (CSU) formulierte. Die Kosten belaufen sich auf geschätzte 161 000 Euro.
Ebenfalls keine Frage war der Punkt Beleuchtung. Rund 62 000 Euro kostet es laut Schröder, die Büros im Nord- und Westflügel lichttechnisch auf den neuesten Stand zu bringen, was nach dem Willen des Ausschusses geschehen soll.
Eine Gebäudeklimaanlage, wie sie Schröder als zweite Variante vorlegte, hielten die im Bauausschuss sitzenden Stadträte aber nicht nur angesichts der Kosten (400 000 inklusive Heizung) für übertrieben, zumal in den Räumen, die zur Rathausstraße hinausgehen. Dr. Werner Winter (Freie Wähler) erinnerte daran, dass man doch eigentlich bemüht sei, den CO2-Ausstoß herunterzufahren, und vermisste bei einer Gebäudeklimaanlage die „Nachhaltigkeit“. Geprüft werden soll nun eine kleinere Alternative für die sechs Räume, die nach Süden in den Rathausinnenhof gelegen sind.
Im Zuge des Umbaus war die Kämmerei in das Gebäude Marktplatz 27 gezogen. Die Mitarbeiter haben in ihrem neuen Domizil, in dem sie auch nach Abschluss der Arbeiten im Rathaus bleiben werden, nicht nur die Möglichkeit, die Räume im Sommer herunterzukühlen, die Büros wurden auch komplett neu möbliert und mit höhenverstellbaren Schreibtischen versehen.
Neue Büroeinrichtung
Dadurch sei, formulierte es Teufel, „eine gewisse Erwartungshaltung“ bei den anderen Mitarbeitern entstanden. Ein weiterer Vorschlag lautete deshalb, die derzeit leer stehenden Büroräume nicht nur zu streichen (6500 Euro) und mit neuen Böden zu versehen (29 000 Euro), sondern auch neu einzurichten (188 000 Euro), wahlweise sie lediglich mit neuen, höhenverstellbaren Schreibtischen auszustatten (110 000 Euro).
Gleichzeitig sollte man auch über die Türen nachdenken. Sie schließen teilweise sehr schlecht und von einheitlich kann keine Rede sein, erläuterte Teufel das Problem. Allerdings würde es 39 000 Euro kosten, alle Türen zu erneuern, denn dank der Durchgangstüren, die viele Büros verbinden, gibt es ganz schön viele im Rathaus. Würde man lediglich die schlimmsten Fälle überarbeiten, schätzt Teufel die Kosten auf rund 3500 Euro.
Keine Diskussion gab es um die Böden und die Malerarbeiten, hier folgten die Ausschussmitglieder dem Vorschlag der Bauverwaltung. Was die Türen und die neuen Möbel betrifft, erhalten hier die Fraktionen auf Wunsch von Winter Gelegenheit, sich dazu eine Meinung zu bilden. Wobei an den höhenverstellbaren Schreibtischen wohl kein Weg vorbeiführt, Die Mitarbeiter bräuchten gute Arbeitsplätze, das sei der Stadtrat ihnen „schuldig“, sagte etwa Pappler.
Türen und Möblierung sollen nun in der nächsten Sitzung im August noch einmal auf die Tagesordnung kommen, dann steht auch die künftige Gestaltung des Rathausinnenhofs zur Diskussion. Sicher ist schon jetzt, dass die Stadt für den Umbau des Rathauses wesentlich mehr als die bisher eingeplanten 1,3 Millionen Euro ausgeben wird.

Keine Kommentare