Jungschreiner zeigten in Gunzenhausen ihr Können

23.7.2019, 17:30 Uhr
Jungschreiner zeigten in Gunzenhausen ihr Können

© Alfred Müller

Eleganz, Genauigkeit und Ideenreichtum zeichnete die Stücke der Gesellen, unter ihnen sieben junge Damen, aus. Allesamt waren sie überzeugt, den richtigen Beruf erlernt zu haben, und einige von ihnen streben in den kommenden Jahren den Meistertitel an.

Ein nicht alltägliches Möbel präsentierte beispielsweise Hanna Rüger aus Haundorf. Sie fertigte in ihrem Ausbildungsbetrieb, der Schreinerei Wiedmann in Windsfeld, einen funktionalen Schrank aus Eiche an, um darin ihre Sportartikel – sie ist Baseballspielerin bei den Red Sox in Unterwurmbach – sicher zu verstauen. 110 Stunden waren nötig, um dieses besondere Möbelstück anzufertigen. Aber auch die anderen Ausstellungstücke konnten sich sehen lassen. Erstmals gab es ein Doppelbett zu bestaunen, angefertigt von Jonas Lindner aus Wassertrüdingen. "Das werde ich demnächst brauchen," meinte er mit einem Augenzwinkern.

Bedeutendes Wirtschaftsfeld

Obermeister Peter Arlt betonte, dass das Schreinerhandwerk nichts von seiner Attraktivität verloren hat. Ganz im Gegenteil: "Wir haben nur gewonnen. 27 Schreiner zeigen, dass wir uns mit unserem Handwerksberuf nicht zu verstecken brauchen. Liebe Gesellinnen und Gesellen, Ihr dürft stolz auf Euch sein!" Seinen Dank richtete der Obermeister vor allem an die Ausbildungsbetriebe sowie das Prüfungsteam um Stefan Hertle.

Der stellvertretende Landrat Peter Krauß bezeichnete das Handwerk mit seinen 1300 Betrieben als ein bedeutendes Wirtschaftsfeld im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und zeigte sich überzeugt: "Zu dieser Bedeutung des Handwerks in unserem Landkreis trägt auch das Schreinerhandwerk mit seiner Wertschöpfung und seinem Beschäftigungsangebot hier in der Region bei." Mit Gesellenbrief stehen den jungen Damen und Herren nun alle Türen offen: Es locken Meisterbrief, Studium oder die eigene Selbstständigkeit, so Krauß weiter. Auch Kreishandwerksmeister Kurt Held zeigte sich beeindruckt, was hier geschaffen wurde und gratulierte den Jungschreinern zu den gelungenen Werkstücken. "Mit Fleiß und Engagement haben Sie nach millimetergenauer Arbeit bleibende Werte geschaffen, auf die Sie stolz sein können", lobte er. Für die stellvertretende Schulleiterin des Staatlichen Schulzentrums Altmühlfranken, Undine Landvoigt, ist "Schreiner ein interessanter Beruf, der gefragt ist. Ihre Stücke zeigen, dass sie nicht von der Stange kommen".

Jungschreiner zeigten in Gunzenhausen ihr Können

© Alfred Müller

Bereits seit Anfang Februar wurde an den Unikaten geplant, Gespräche geführt, und anschließend nach Vorlage des Planes mit der Umsetzung begonnen. "80 Stunden sind dafür vorgegeben", erklärte Stefan Hertle vom Prüfungsausschuss, "doch je nach Größe und speziellen Funktionen der Möbelstücke können es eben schon mal über 100 Stunden werden".

 

Keine Kommentare