"Juramare": Besucher akzeptieren die Corona-Regeln

17.8.2020, 06:18 Uhr

© Foto: Erich Neidhardt

"Die allermeisten Leute sind sehr vernünftig und es funktioniert insgesamt sehr gut", zogen Roland Dücker, der kaufmännische Geschäftsführer der Stadtwerke, und Bäderleiter Martin Renk rund anderthalb Monate nach der Wiedereröffnung der Freizeiteinrichtung am Bahnhofplatz nun eine positive Zwischenbilanz. Die Gäste, so ihre Erfahrung, sind diszipliniert, halten sich im Großen und Ganzen streng an die Regeln und es musste bisher noch kein einziger Vorschriftenverweigerer des Bads verwiesen werden. Die Gäste seien verständnisvoll und nehmen Rücksicht – auch im Schwimmbecken, wo die Besucher nicht wie sonst ihre geraden Bahnen ziehen, sondern sich im Kreis bewegen.

Das "Juramare" mit Saunadorf musste im Zuge des Lockdowns am 16. März schließen und konnte erst nach 101 Tagen am 25. Juni wieder seine Pforten öffnen. Wie berichtet, mussten sich die Stadtwerke wegen des Betriebs unter Pandemie-Bedingungen für ein Bad entscheiden. Beide Bäder, also auch das Waldbad, parallel zu betreiben, wäre unter den aktuellen Auflagen nicht möglich gewesen, so Dücker und Renk. "Wir haben uns für den Betrieb des Freizeitbads "Juramare" mit Saunadorf entschieden, da wir unseren Stammgästen und Urlaubern auf diese Weise ein wetterunabhängiges Angebot bieten können", betonen die beiden und verweisen auf die große Palette an Outdoor-Freizeitangeboten und Bademöglichkeiten im Umkreis.

"Wie die vielen Rückmeldungen seit der Wiedereröffnung zeigen, sind die Bade- und Saunagäste sehr dankbar und glücklich, dass das Freizeitbad mit Saunadorf wieder geöffnet hat", so die Erfahrung von Roland Dücker und Martin Renk. Ein Extra-Lob gibt es von beiden für das Bad- und Saunapersonal. Das Team sei sehr engagiert, beweise viel Fingerspitzengefühl und die Hygienevorschriften und Abstandsregeln würden engmaschig und zuverlässig kontrolliert und dokumentiert. Verstöße seien dabei kaum festzustellen.

© Foto: Erich Neidhardt

"Viel Lob gibt es dabei von den Bade- und Saunagästen, die beobachten, dass wir einen hohen Aufwand betreiben, um allen Badegästen einen sicheren, reibungslosen und schönen Aufenthalt zu gewährleisten", freuen sich Dücker und Renk. Positiv bewertet würden neben den hilfsbereiten Mitarbeitern auch die Beschilderung mit den gängigen Corona-Regeln und die gut gestaltete Wegeführung.

Viele Gäste bringen das Aufenthaltsformular – es kann online unter www.Juramare.de heruntergeladen werden – bereits ausgefüllt mit. Das, so Dücker und Renk, sei sinnvoll und helfe, an gut frequentierten Tagen unnötige Wartezeit und Staus im Eingangsbereich zu vermeiden. Das Formular könne aber auch an der Handkasse vor Ort ausgefüllt werden.

Eine Voranmeldung und Reservierung der Bade- oder Saunazeit ist laut Dücker und Renk nicht notwendig. Wer sich vor allem an Schlechtwettertagen unsicher sei und wissen wolle, wie viel los ist, könne anrufen und sich beim Personal erkundigen (Telefon 09831/8004-800). Wegen der Hygieneauflagen und des Abstandsgebots könne nur ein begrenztes Besucherkontingent angeboten werden. Die maximale gleichzeitige Belegung im "Juramare" betrug im Juli einschließlich nicht zahlender Kinder unter sechs Jahren 159 Personen (ohne Corona: rund 400 Gäste) und im Saunadorf 56 (180) Gäste.

Weil nicht wenige offenbar die Einschränkungen vermeiden wollen und die gleichzeitige Besucherzahl begrenzt ist, kann das "Juramare" heuer nicht an die Ergebnisse sonstiger Jahre anknüpfen. Der Besucherdurchschnitt lag im Freizeitbad wegen Corona im Juli bei 135 Tagesgästen (minus 36 Prozent). Ohne Corona sind es in diesem Monat durchschnittlich 212 Gäste pro Tag und an Spitzentagen werden im "Juramare" in "normalen" Zeiten im Juli bis zu 800 Besucher gezählt. Roland Dücker: "Es fehlt schon einiges an Gästen und es sind schon Einbußen zu verzeichnen." Trotzdem sei es für Gunzenhausen auch hinsichtlich des Tourismus wichtig, dass das Bad geöffnet ist. Besser läuft es im Saunadorf. Dies frequentierten heuer im Juli durchschnittlich 56 Gäste pro Tag (plus 9,8 Prozent). Ohne Corona sind es im Schnitt 51 Saunafreunde, wobei an besucherstarken Tagen im Juli ohne Corona bis zu 220 Gunzenhäuser, Urlauber und Besucher aus dem Umland saunieren gehen.

Als kleinen Ausgleich für das nicht geöffnete Freibad sehen Dücker und Renk den Außenbereich des "Juramare" mit einem kleinen Becken und einer einladenden Liegewiese mit bequemen Liegestühlen. Im gesamten Bad- und Saunabereich wird nach ihren Angaben noch mehr als sonst auf Sauberkeit und Hygiene geachtet: "Es ist ständig jemand am Putzen und Wischen." Es gebe den Gästen ein gutes Gefühl, das die erhöhten Anforderungen sehr ernst genommen werden. Und nicht zuletzt gibt es beinahe stündlich Durchsagen mit Hinweisen auf die aktuellen Regeln in Bad und Sauna, um sich selbst und andere zu schützen.

Wer in Corona-Zeiten im "Juramare" Baden und Saunieren geht, muss feste Regeln beachten. Oberstes Gebot ist die Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern in allen Bereichen – ausgenommen Personen, die aus einem Haushalt kommen. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist im Eingangsgangsbereich und in den Umkleidebereichen vorgeschrieben, solange Straßenkleidung getragen wird.

Der Einlass von Kindern unter zwölf Jahren ist nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten oder für die Betreuung zuständigen Erwachsenen erlaubt. Generell vom Zutritt ausgeschlossen sind Personen mit Kontakt zu Covid-19-Fällen in den letzten 14 Tagen und mit Krankheitsanzeichen wie etwa Schnupfen, Husten oder Atemnot.

Die Schwimm- und Badebecken sind allesamt geöffnet und nutzbar. Lediglich bei einigen Bereichen gibt es Einschränkungen: Derzeit dürfen Attraktionen wie Wasserfälle, Massageliegen und –düsen oder Bodensprudler nicht betrieben werden.

Auch sind alle Saunen in Betrieb. Nur das Dampfbad und die Infrarotkabinen im Ruhestadl bleiben aus. Auch der Crush-Eis-Brunnen ist nicht geöffnet. Aufgüsse finden statt, jedoch muss auf das "Wedeln" verzichtet werden.

Die Massageabteilung hat geöffnet und bietet Termine auf Nachfrage (Mobiltelefon 0170/3535327) an. Ebenso steht der Gastro-Bereich den Bad- und Saunabesuchern täglich spätestens ab 11.30 Uhr zur Verfügung.

Alle Tarife von Bad und Sauna sind regulär nutzbar. Die Besucher können also wählen, wie lange sie sich im Juramare und in der Sauna aufhalten wollen.

Geöffnet ist das Freizeitbad Dienstag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 9 bis 19 Uhr. Das Saunadorf kann Dienstag bis Sonntag von 9 bis 19 Uhr besucht werden. Montags ist jeweils Ruhetag.

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