Kein Gifteinsatz im Gunzenhäuser Burgstallwald

12.3.2019, 14:12 Uhr
Kein Gifteinsatz im Gunzenhäuser Burgstallwald

© Jürgen Eisenbrand

Seit Monaten schwebt — nach dem Kahlfraß im vergangenen Jahr — ein möglicher noch größere Schwammspinnerbefall in diesem Frühjahr wie ein Damoklesschwert über dem Burgstallwald. Das Interesse an dem Thema war dementsprechend riesig: Zwischen 300 und 400 Menschen strömten am Montagabend in Lutherhaus, um mehr über das weitere Vorgehen bezüglich des Schädlingsbefalls im Burgstallwald zu erfahren. Vertreter der Interessensgemeinschaft "Kein Gift im Burgstallwald" waren dabei ebenso vertreten wie Waldbauern. Denn von den 113 Hektar Wald auf dem Burgstall gehört zwar mit 70 Hektar der größte Anteil dem Freistaat, aber es gibt eben auch private Besitzer, sie teilen sich rund 23 Hektar. Weiter 20 Hektar gehören der Stadt beziehungsweise der Hospitalstiftung.

Bernhard Wallraff, der stellvertretende Leiter der bayerischen Staatsforsten Allersberg, ließ nach Abwägung der verschiedenen schützenswerten Güter in diesem Bereich die Katze aus dem Sack: "2019 kommen keine Pflanzenschutzmittel zum Einsatz", erklärte er, das habe der Vorstand aller 41 bayerischen Staatsforsten entschieden. Er konnte dabei allerdings zunächst nur für die 70 Hektar Staatswald im Burgstall sprechen.

Es zeichnet sich aber wohl ab, dass auch die anderen Gebiet nicht behandelt werden. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz erläuterte, dass sich der Stadtrat in seiner Sitzung am 28. März damit befasst. Er geht davon aus, ließ er durchblicken, dass sich das Stadtparlament gegen den Einsatz des Giftes entscheidet. Für die privaten Waldbesitzer schließlich sprach Edwin Habermeyer. Er zeigte sich mit der Entscheidung der Staatsforsten zwar nicht glücklich, signalisierte aber, dass er sie akzeptieren werde.

Richtig zufrieden dagegen war Claudia Regner von der Interessensgemeinschaft: "Das war die beste Nachricht, die wir sei langem bekommen haben", freute sie sich, "das ist der Hammer". Und wohl auch die Mehrheit des Publikums war erleichtert, das zumindest legte der Applaus nahe.

Ganz tatenlos wollen die Verantwortlichen dem Treiben des Schwammspinners aber nicht zusehen: Wie sich der Befall entwickelt, das soll wissenschaftliche begleitet werden. Denn aussagekräftige Studien gibt es hierzu noch nicht.

 

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