Wegen Darmbakterien

Keine Erleichterung: Trinkwasser muss immer noch abgekocht werden

23.7.2021, 13:55 Uhr
Das Leitungswasser sollte nach wie vor nur abgekocht getrunken werden.

© Lukas Schulze, NZ Das Leitungswasser sollte nach wie vor nur abgekocht getrunken werden.

Noch bis voraussichtlich Mitte nächster Woche, möglicherweise auch bis Ende Juli, muss das Abkochgebot für Trinkwasser aus der Leitung in weiten Teilen des Landkreises Ansbach und in Teilen der Stadt Ansbach aufrechterhalten bleiben. Davon geht Dr. Franziska Lenz, Leiterin des Gesundheitsamtes Ansbach, aus.

Dies liegt an dem aus Sicherheitsgründen festgelegten, relativ zeitaufwändigen Beprobungsverfahren, bevor das Trinkwasser aus den Leitungen wieder unbedenklich als Getränk und für den Verzehr von Speisen freigegeben werden kann.

Leitungen zu Häusern werden jetzt überprüft

In den vergangenen Tagen sind nach Chlorung des Versorgungssystems Proben in den Überlandleitungen und in den Hochbehältern gezogen worden, informiert das Amt. Dabei wurden keine E.coli-Keime, wie sie nach Überschwemmungen von zwei Brunnen der Reckenberg-Gruppe ins Netz verteilt wurden, mehr festgestellt.

In einem weiteren Schritt wird nun die Beprobung der Ortsnetze und der Leitungen zu den Häusern und Endabnehmern durchgeführt, heißt es weiter. Erst wenn sich in diesen Abschnitten an der gleichen Stelle an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen auch keine bakteriellen Verunreinigungen mehr finden, kann das Abkochgebot aufgehoben werden.

Die Situation im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen

Das Gesundheitsamt des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen will dagegen noch kein voraussichtliches Ende des Abkochgebots ankündigen. "Soblad wir es aufheben können, machen wir das und geben es öffentlich bekannt", sagt der Leiter des Weißenburger Amts Dr. Johannes Rank. Jeder Landkreis entscheide darüber selbst, die Lage sei überall etwas anders. "Wir müssen es nicht am selben Tag aufheben", erklärt Rank.

Er gibt zu bedenken, dass es sich bei der Reckenberg-Gruppe um ein riesiges Netz handelt - allein die Leitungen umfassen insgesamt gut 700 Kilometer. Zudem liefert der Versorger Wasser an Drittanbieter und es sind vier Landkreise (auch der Rother und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) betroffen. Das mache die Situation kompliziert. Lediglich im Landkreis Roth wurde es nun in drei Orten aufgehoben.

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