Kitesurf-Weltmeister am Brombachsee

19.7.2018, 06:08 Uhr
Kitesurf-Weltmeister am Brombachsee

© Mathias Hochreuther

Das Wetter war für Surfer Anfang der Woche im Seenland nicht gerade das Beste. Regen, Gewitter, relativ wenig Wind – Florian Gruber und Daniela Moroz durften nach ihrer Rückkehr aus Warnemünde am Sonntag auf dem ehemaligen Bauernhof der Grubers im Muhrer Ortsteil Wehlenberg im Fränkischen Seenland etwas durchschnaufen. Die beiden Kitesurfer, die den gleichen Ausrüster haben, traten zuvor an der Ostsee bei der im Rahmen der Warnemünder Woche stattfindenden Formula Kite Europameisterschaft an.

Von Sieg zu Sieg

Für die 17-jährige US-Amerikanerin Moroz endete das Rennen bei den Damen bei ihrem ersten Deutschland-Besuch wie nahezu immer in der jüngeren Vergangenheit: mit einem Sieg. "Sie würde bei den Männern unter die Top 15 fahren", sagt Florian Gruber anerkennend über die zweimalige Weltmeisterin aus San Francisco, die den Beweis vor kurzem im Rahmen der Wettbewerbe um die Deutsche Meisterschaft auf Usedom angetreten hatte. In der Gesamtwertung – also Männer und Frauen – fuhr Moroz auf Rang drei, lediglich die beiden Männer Maks Zakowski und eben Florian Gruber (wir berichteten) waren schneller.

In Warnemünde bei der EM reichte es für Gruber vergangene Woche – im Gegensatz zu Daniela Moroz – nicht zu einem Platz in den vorderen Regionen. Mit Platz zehn hatte er zwar die Pflicht erfüllt, das Wunschziel, einen Platz unter den ersten fünf, allerdings verpasst.

Briten ganz vorne

"Es waren viele Top-Starter dabei, das Level war sehr hoch, die Abstände zwischen den einzelnen Fahrern knapp", sagt Gruber über den Wettbewerb, den das britische Brüderpaar Guy (1.) und Oliver Bridge vor dem Franzosen Axel Mazela gewann.

Um ganz vorne reinzufahren, hätte Florian Gruber etwas mehr Glück und auch mehr Rennen gebraucht. Denn seine Qualifikationsgruppe war stark besetzt, der 24-Jährige konnte sich zwar dennoch für den "Goldlauf" (also das Finale) qualifizieren, hatte allerdings schon einiges an Rückstand aus der Vorrunde im Gepäck. Am Ende wurde Gruber als bester Deutscher – und ältester Starter in der Top-Gruppe – Zehnter. "Hat schon gepasst", bilanzierte Gruber, der bereits die nächsten Wettkämpfe im Blick hat.

WM in Calabrien

Am Wochenende tritt der zwischen Garmisch-Partenkirchen und Wehlenberg pendelnde Sportler die Fahrt nach Calabrien an, in Süditalien steht ab Dienstag die Weltmeisterschaft mit dem Twin Tip-Board an. Jenem Brett also, das einem Snowboard ähnelt. Dort ist Gruber Titelverteidiger. Zwar ist die Twin Tip-Disziplin nicht seine Spezialdisziplin, weshalb er sie auch nicht übermäßig trainiert hat. Im Gegensatz zu einigen jüngeren Konkurrenten, die der an der Ansbacher Hochschule studierende und in der Surfschule seines Vaters Erwin in Absberg arbeitende Gruber in Italien erwartet. "Aber kampflos will ich meinen Titel nicht abgeben."

Parallel zu den Wettkämpfen will Gruber auch mit dem Foil-Board, jenem also mit der schwertähnlichen Verlängerung unten dran, trainieren und in seiner Spezialdisziplin auch neues Material testen. Denn am 4. August beginnt im dänischen Aarhus die Weltmeisterschaft.

Und dort gilt für Florian Gruber die gleiche Prämisse wie immer: Ein Platz unter den ersten fünf ist das Ziel, eine Top Ten-Platzierung Pflicht. Für Titelverteidigerin und "Seenland-Urlauberin" Daniela Moroz gelten da andere Vorgaben.

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