Klinikum: Ein Mann aus dem Westen übernimmt

19.10.2019, 07:16 Uhr
Klinikum: Ein Mann aus dem Westen übernimmt

© Lena Kagerer/Landratsamt

Landrat Gerhard Wägemann präsentierte den künftigen Vorstand der Presse und damit der Öffentlichkeit. Er verdeutlichte, dass ihm an einer geregelten und kompetenten Nachfolge sehr gelegen gewesen sei. Das Bewerbungsverfahren habe er deshalb persönlich geleitet. An seiner Seite hatte er die pflegerische und ärztliche Seite des Klinikums Altmühlfranken. Umso erfreulicher sei es, dass nun die Verträge unterzeichnet seien und Christoph Schneidewin zum Jahresanfang seinen Dienst antreten werde.

Der 53-Jährige ist seit März 2018 Mitglied der Geschäftsleitung der Heidekreis-Klinikum GmbH mit den beiden Standorten Soltau und Walsrode. Das Klinikum hat mit rund 1250 Mitarbeitern und fast 400 Betten ähnliche Strukturen wie das Klinikum Altmühlfranken. Zudem gewährleistet es, wie in Weißenburg-Gunzenhausen auch, die Grund- und Regelversorgung.

Schneidewin verfügt über fast 30-jährige Erfahrung im Krankenhausmanagement in verschiedenen Einrichtungen. Dazu gehört unter anderem das Allgemeine Krankenhaus Celle in Niedersachsen. Von April 2012 bis Dezember 2016 war er dort Geschäftsführender und Kaufmännischer Direktor. Währenddessen trug er die wirtschaftliche Verantwortung für eines der größten Akutkrankenhäuser Niedersachsens und die rund 1700 Beschäftigten. In dieser Zeit war er darüber hinaus als Stellvertretender Vorstand der AKH- Gruppe tätig. Weitere Stationen waren das Marien-Krankenhaus und das Evangelische Krankenhaus in Bergisch Gladbach.

"Er bringt das notwendige Know-how und die Erfahrung mit, die wir hier in Altmühlfranken brauchen", betonte Landrat Gerhard Wägemann. Zusätzlich sei Christoph Schneidewin in Baufragen sehr versiert. Diese Kompetenz könne er vor allem im Hinblick auf die geplante Sanierung des Weißenburger Krankenhauses einbringen.

Verwandtschaft in Weißenburg

Derzeit lebt Christoph Schneidewin mit seiner Partnerin in Hennef (Sieg) bei Bonn. Gemeinsam werden sie nach Altmühfranken ziehen: "Wir verbringen jede freie Minute in der Natur, sei es am Wasser, beim Wandern, mit dem Rad. Insofern freuen wir uns schon jetzt, die Region auf diesem Wege zu erkunden", zeigte sich Christoph Schneidewin bei der Vorstellung im Landratsamt begeistert. Er hat sogar Verwandtschaft in Weißenburg. Eine Tante und Cousins leben hier, und als Kind war er häufiger hier zu Besuch.

Der bisherige Vorstand Jürgen Winter wird das Klinikum Altmühlfranken wie berichtet zum 31. Dezember 2019 verlassen und an das Leopoldina Krankenhaus in Schweinfurt wechseln.

Mehr als 40 Bewerbungen für den Posten sind in Weißenburg eingegangen. Das Klinikum hatte eine Personalagentur eingeschaltet, die sich auf das Krankenhauswesen spezialisiert hat und mit der man auch bei der Suche nach Ärzten schon mehrfach zusammengearbeitet hat. Aus 14 Bewerbungen, die bereits Führungserfahrung "an erster oder zweiter Stelle" gesammelt haben, wurden sieben Kandidaten ausgewählt, erläuterte Landrat Wägemann. Diese stellten sich sowohl dem Verwaltungsrat als auch den Chefärzten Dr. Heiko Priesmeier und Dr. Christian Maune sowie Pflegedirektorin Cornelia Kerschbaum als Vertreter der Belegschaft. Man reduzierte den Kreis auf drei Personen, die sich einer weiteren Befragung stellen mussten. Am Ende sprachen sich beide Gremien klar für Christoph Schneidewin aus.

Der wirkte gestern sehr glücklich mit der Entwicklung. Er habe von Anfang an ein "sehr gutes Gefühl gehabt, dass das passen könnte", befand er. Er sprach von einem "sehr, sehr guten Fundament", auf dem das Klinikum Altmühlfranken stehe und lobte das "sehr kompetente Team". Landrat Wägemann pflichtete ihm bei und nannte vonseiten der Krankenhausverwaltung zuvorderst die beiden Stellvertreter Winters: Andrea Kramp (Gunzenhausen) und Stefan Leubert (Weißenburg).

Auch medizinisch seien die beiden Krankenhäuser sehr gut aufgestellt, so die erste Erfahrung Schneidewins. Nichtsdestotrotz werde die Zukunft viele Herausforderungen bringen – "und die werden immer größer". Am wichtigsten sei es qualitatives Personal zu finden und dieses an sich zu binden. Nachholbedarf hat er allenfalls in Sachen Digitalisierung ausgemacht.

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