Kulturherbst in Gunzenhausen wegen Corona abgesagt

GUNZENHAUSEN - Lange hatte man im Gunzenhäuser Rathaus gehofft, die "Kulturherbst" genannte lange Einkaufsnacht trotz Corona veranstalten zu können. Doch Ende letzter Woche platzte der Traum: Das Shopping-Highlight fällt dem Virus zum Opfer.

"Es gab keine Möglichkeit, den Gunzenhäuser Kulturherbst so abzuhalten, dass sein Charakter hätte bewahrt werden können", bedauert der Wirtschaftreferent der Altmühlstadt, Andreas Zuber auf Nachfrage des Altmühl-Boten: "Deshalb haben wir ihn jetzt schweren Herzens abgesagt."

Es habe mehrere Gespräche mit allen Beteiligten gegeben, sagt Zuber. Die entscheidende Frage dabei: Ist es überhaupt möglich, die Kombination aus Kauflust und Kultur wie geplant am Samstag, 26. September, stattfinden zu lassen? Und unter welchen Umständen ist es noch sinnvoll? Denn, so Zuber: "Wir wollten nichts Halbgares, sondern die gewohnte Qualität." Alles andere schade dem guten Ruf, den die Veranstaltung sich erarbeitet habe.

Da das Verbot der Staatsregierung für Großveranstaltung jedoch unverändert bis Ende Oktober gelte, hätte man Zugangskontrollen zum Marktplatz einrichten müssen, was Zuber für schlechterdings unmöglich hält. Und was auch nicht zur eigentlichen Absicht des Kulturherbstes passe, einen entspannten Einkaufsbummel in einer ganz besonderen Atmosphäre zu ermöglichen.

Unter den Händlern sei die Stimmung durchaus "geteilt" gewesen, sagt Zuber, Einsicht und Verständnis hätten nach seinen Worten aber überwogen. Einige hätten allerdings schon vorher überlegt, wegen der Corona-Pandemie heuer auf eine Teilnahme zu verzichten, weshalb man entschieden habe, dass ein üblicher Kulturherbst heuer "keinen Sinn macht". Und lieber auf andere Aktionen sowie "was Kleineres" setzt.

Da ist zum einen das bereits angelaufene samstägliche "Sommer-Shoppen" (bis zum 5. September, wir berichteten), zum anderen soll von der geplanten Innenstadt-Kerwa (5. bis 20. September) natürlich auch der Einzelhandel kräftig profitieren. Und als "kleine Kompensation", so formuliert es Zuber, soll es am Vorabend des geplanten Kulturherbstes, also am Freitag, 25. September, eine Art "Feierabendshopping" geben, das womöglich auch mit Live-Musik untermalt werden könnte. Details dazu stehen allerdings noch nicht fest.

Im nächsten Jahr dann, sagt Andreas Zuber, werde es dann wieder einen Kulturherbst in der gewohnten Form geben. Und fügt, etwas leiser, hinzu: "Hoffentlich!"