Kunst am See

16.9.2010, 16:08 Uhr
Kunst am See

© Neidhardt

Viel Lob erntete die von Bürgermeister Roland Fitzner auf den Weg gebrachte Einrichtung auch bei der Eröffnung der Ausstellung von Bildern Dr. Herbert Becks, die noch bis zum 3. Oktober montags bis freitags von 9.30 bis 12.30 Uhr besichtigt werden können. Die Ausstellung trägt den spannenden Titel „Licht und Farbe in der Landschaft im Wechsel der Jahreszeiten“, wobei der in Mainz lebende freischaffende Maler Herbert Beck bei der Auswahl der Bilder vor allem das Spannungsfeld zwischen Abstraktion und erlebter Natur im Blick hatte.

Entsprechend vielseitig und bunt und ausdrucksstark sind die Werke, die der Künstler in der Seegemeinde präsentiert. Sie tragen Titel wie „Apfel­allee mit Weizenfeldern“, „Waldstück“ oder auch „Winterlandschaft vor den Hochhäusern der Römerquelle“ und zeugen von einer profunden Maltechnik und einer intensiven Auseinandersetzung Becks mit dem von ihm gewählten Motiv.

Im Zeichen der Abstraktion

Einen spannenden Kontrast zu der gegenständlichen Kunstmalerei bilden die abstrakten Werke Becks, von denen in Muhr vor allem die „Variierbare Komposition“ ins Auge sticht. Verschiedenfarbige geometrische Formen können hier ganz nach Gusto per Magnet auf einer weißen Stahlblechplatte platziert werden, was immer neue, interessante Aspekte zur Folge hat, die den Betrachter in den Bann ziehen. Allein im vergangenen Jahr hat Herbert Beck rund 100 Bilder gemalt. 35 davon, einige Versuche auf dem Weg zur variierbaren Komposition und eben eine solche werden dem Publikum im AIZ vorgestellt.

Der freischaffende Maler Dr. Herbert Beck (Jahrgang 1932) ist ein gebürtiger Gunzenhäuser. Er kann auf ein erfülltes berufliches Leben zurückblicken, wirkte er doch neben seiner Tätigkeit als Oberstudienrat als Zoologe, Privatwissenschaftler und überdies als wissenschaftlicher Buchautor. Seit dem Jahr 1958 autodidaktisch sporadisch malend, parallel zum Beruf und zur wissenschaftlichen Tätigkeit und daher vorwiegend in den Ferien, verfeinerte er im Lauf der Jahre seine Technik. Seine Bilder zeugen von einem feinsinnigen Gespür für Farbkomposition und Motivauswahl.

Von 1945 bis 1957 wohnte Herbert Beck in Merkendorf, wo sein Vater nach dem Zweiten Weltkrieg zwei Jahre lang die dortige Polizeidienststelle leitete. Die Mutter stammte aus einem Bauernhof mit Gastwirtschaft in Polsingen. Nach dem in Ansbach abgelegten Abitur studierte Beck in Erlangen Naturwissenschaften und promovierte 1958 in Zoologie über die Larven einer Nachtschmetterlings­familie. Den sogenannten Noctuiden widmete er dann auch einen Großteil seiner wissenschaftlichen Schaffenskraft.

Alte Kameraden

Die Vernissage im Muhrer AIZ war eingebettet in ein Klassentreffen aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums des Abschlusses an der Realschule in Gunzenhausen. Etwa 15 der 32 ehemaligen Absolventen waren der Einladung von Mitschüler Dr. Georg Schmoll, einem ehemaligen Muhrer, gefolgt. Er hatte die Verbindungen zu Bürgermeister Roland Fitzner und den beiden Mitarbeiterinnen im Muhrer Touristbüro, Hilde Bickel und Margit Stahl, hergestellt und damit wertvolle Vorarbeit für die Ausstellung in der Seegemeinde geleistet. Die ehemaligen Schülerinnen und Schüler treffen sich seit rund 25 Jahren regelmäßig, um in geselliger Runde alte Erinnerungen auszutauschen. Verbunden mit den jährlichen Wochenenden ist oft auch ein kulturelles Rahmenprogramm.

Namens der Gemeinde hieß Bürgermeister Fitzner die Gäste willkommen. Er lobte die Bereitschaft Herbert Becks, mit seinen Bildern „etwas für die Nachwelt zu schaffen“. Der gebürtige Gunzenhäuser habe als Künstler ein „beachtliches Werk“ vorzuweisen. Hierfür zollte Fitzner „hohen Respekt“. Die Galerie im AIZ biete eine hervorragende Möglichkeit, künstlerische Aktivitäten wie die Herbert Becks ins rechte Licht zu rücken und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Fitzner hofft, dass sich bis zum Ausstellungsende am 3. Oktober viele Menschen finden, die sich an den Bildern erfreuen.