Live nach Neun: Gunzenhausen im Fernsehen

16.5.2019, 18:23 Uhr
Live nach Neun: Gunzenhausen im Fernsehen

© Isabel-Marie Köppel

In der Geburtstagswoche der ARD-Sendung Live nach Neun tourt das knapp 30 Mann starke Fernsehteam quer durch Deutschland, um kleine Orte vorzustellen und die regionale Vielfalt zu zeigen. Über eine Dreiviertelstunde dauert die Live-Sendung, die immer wieder von bereits produzierten Beiträgen unterbrochen wird. Wer die Sendung verpasst hat, findet sie online in der Mediathek.

Normalerweise nimmt die Rubrik Raus ins Leben nur fünf Minuten in dem Morgenformat ein. Zum Einjährigen wollte Niki Pantelous, Redaktionsleiterin bei Live nach Neun, aber etwas Besonderes machen: "Wir wollten raus gehen und uns bei den Zuschauern bedanken."

Auf Gunzenhausen sind die Fernsehleute aus Köln von selbst gekommen. "Wir wollten einen Wochenmarkt besuchen. Also habe ich geguckt, wo wir in Bayern hingehen könnten", erklärt Pantelous. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Ingeborg Herrmann von der Pressestelle der Stadtverwaltung freuen sich über den Besuch. "Eine bessere Werbung könnte es für unsere Stadt nicht geben", sagt Herrmann.

Keine Scheu vor der Kamera

Einige Kinder stehen ganz vorne. "Die Kamera schwenkt gleich in eure Richtung", warnt sie jemand vom TV-Team. "Wir wollen ja ins Fernsehen", ruft einer der Jungs. Andere Wochenmarktbesucher halten gebührend Abstand, beobachten das rege Treiben aber mindestens mit genauso viel Neugier. "Ein Aufgebot ist das hier", "Kommt das im Fernsehen?", hört man sie tuscheln.

Isabel Varel ist derweil zu Robert Sperlich hinter den Stand geschlüpft, den er in vierter Generation führt. "Frische deutsche Egerlinge", ruft sie in bester Marktschreiermanier. Sie interviewt den Obst- und Gemüsehändler, fragt, wo seine Ware herkommt und ob die Kunden heutzutage noch handeln. Zwei ältere Damen stehen an der Gemüseauslage. Bedienen lassen möchten sie sich nicht von der Moderatorin – lieber nur zuhören.

Vor dem "Alten Rathaus" hat das Fernsehteam sein Gartenset aufgebaut. Bunte Kissen zieren die Plastikgarnitur. Im Hintergrund ist ein Bildschirm aufgebaut, auf dem die Sendung mitverfolgt werden kann. Darauf erscheint das Wort "Galatriotun". "Wir haben einen Buchstabensalat für Sie gemacht", sagt Tim Schreder. Seine Kollegin steht auf und schnappt sich eine Passantin, die vorbei läuft – und schon ist sie deutschlandweit im Fernsehen zu sehen.

Andrea Rettlinger hatte aber keine Scheu. "So verklemmt sind wir ja nicht", sagt sie hinterher und lacht. Zum schönen Wochenmarkt, wie sie betont, geht sie oft. Vom Fernsehteam war sie nicht überrascht. Rettlinger wusste, dass Live nach Neun kommt. Wenn sie Zeit findet, schaut sie die Sendung auch gerne mal.

Menschen, die den Ort ausmachen

Anders als die spontanen Gespräche sind die Interviews mit Robert Sperlich und Gärtnereibesitzer Franz Stelzer vorausgeplant. Ein paar Wochen zuvor hat Niki Pantelous den Wochenmarkt schon einmal besucht. Sie wollte die Menschen finden, die den Ort ausmachen. Ingeborg Herrmann hat ihr dabei geholfen.

So ist Pantelous auf Franz Stelzer und seine Mutter Monika gestoßen, die mit 92 Jahren die älteste Verkäuferin auf dem Markt ist. Seine Mutter hält sich vom ganzen Trubel fern und verkauft lieber ihre Salatpflanzen. Der 54-Jährige stellt sich währenddessen den Fragen von Schreder, die er vorab nicht kannte. "Einmal im Fernsehen – warum nicht?", sagt er.

Kurz nach 10 Uhr ist es geschafft. Varel und Schreder unterhalten sich noch kurz mit Karl-Heinz Fitz, Ingeborg Herrmann und Stadtrat Alfred Müller. "Das war super. Wir haben uns so willkommen gefühlt", freut sich Varel. "Das ist ein ganz besonders schöner Wochenmarkt", sagt sie und schwärmt von dem großen Platz, den bunten Häusern und Cafés. Zum Abschluss packt Müller seinen selbstgemachten Kirschlikör aus, und die fünf stoßen auf die Sendung an.

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