Luftbeobachter fliegen über Gunzenhausen

14.4.2017, 17:30 Uhr
Eines der beiden Gunzenhäuser Motorflugzeuge, das Reise- und Schulflugzeug Cessna 172P D-EEWG.

© Barbara Struller Eines der beiden Gunzenhäuser Motorflugzeuge, das Reise- und Schulflugzeug Cessna 172P D-EEWG.

Luftbeobachter sind zumeist Feuerwehrler und Förster, aber auch Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks sind darunter, die als Zweierteam die Wälder von oben überwachen; der Förster nutzt daneben oft die Möglichkeit, sich einen Eindruck vom Borkenkäferbefall zu verschaffen. Die Feuerwehr regelt dabei den Funkverkehr mit den Hilfskräften am Boden, der Forstmitarbeiter besitzt die nötige Kenntnis der gefährdeten Waldgebiete. In Mittelfranken ist dies der Nürnberger Reichswald.

Im Regierungsbezirk gibt es 29 dieser Luftbeobachter, die zusammen mit ehrenamtlichen Piloten der Luftrettungsstaffel versuchen, Waldbrände frühzeitig auszumachen. In ganz Bayern sind nach Auskunft der Regierung über 300 Piloten mit 150 Flugzeugen und fünf Hubschraubern im Einsatz. Im flächendeckenden Stützpunktnetz ist Mittelfranken fünfmal vertreten: neben Gunzenhausen, wo der FSV seit 2016 Stützpunkt der Luftrettungsstaffel ist, gibt es Luftrettungsstaffeln in Weißenburg, Ansbach, Schwabach und Rothenburg ob der Tauber.

In einem Dienstplan werden dabei die Bereitschaftszeiten der einzelnen Stützpunkte festgeschrieben. Bei starker Trockenheit ordnet die Regierung von Mittelfranken die Beobachtungsflüge an; die Empfehlung beruht dabei auf den Daten des Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Im vergangenen Jahr rückten die mittelfränkischen Luftbeobachtungsteams insgesamt neun Mal aus, 23 Mal im rekordverdächtigen Sommer 2015. Aber nicht nur bei Waldbränden sind die Luftrettungsstaffeln eine wertvolle Unterstützung: auch bei Hochwasser, Umweltkatastrophen oder anderen Großbränden können sie alarmiert werden.

 

Keine Kommentare