60 Aussteller
"Megaschöner Weihnachtsmarkt": Viel los bei Eröffnung der Treuchtlinger Schlossweihnacht
Doch das schien die Besucherinnen und Besucher, die Freitagabend gleich zu Beginn in großer Zahl erschienen waren, nicht zu stören. Die Freude darüber, dass der beliebte Weihnachtsmarkt in der Altmühlstadt endlich wieder stattfinden kann, überwog den Verdruss über das Wetter bei weitem. Auch Christoph Hauf blickte recht vergnügt auf sein mit Tropfen getränktes Mischpult, von dem er die Mikrofone auf der Hauptbühne aus steuerte. Es bewies Wetterfestigkeit, die dem Blitzgerät eines Fotografen leider abging.
Macht nichts, denn der "Stern über Bethlehem", den zur Eröffnung die Buben und Mädchen des Wettelsheimer Kindergartens besangen, schien hell genug. "Wir bleiben hier", trällerten die Kinder fast doppeldeutig und meinten damit wohl auch die Schlossweihnacht, zu der bei ihrer persönlichen Eröffnungspremiere Becker feierlich den Startschuss gab. "Eine wunderbare Stimmung!", zeigte sich die Rathauschefin dabei recht erfreut, zugleich aber recht nachdenklich.
Weihnachten sei in den Corona-Jahren wirklich zu einer "staaden Zeit" geworden. Vielleicht gelinge es ja, etwas von der dabei gewonnenen Ruhe in die wieder an Hektik zunehmenden Monate danach mitzunehmen. Zugleich wäre es schön "anderen von dem hier erlebten Weihnachtszauber etwas mitzugeben", so die Bürgermeisterin. Menschen aus anderen Ländern etwa, die unter Krieg und Kälte litten.
Engel und Krampus gingen um
Die Weihnachtszeit solle eine sein, "in der wir alle näher zusammenrücken und zueinander finden". So erhoffte es sich in seinem Prolog zugleich das Christkind persönlich, in dessen Rolle heuer Jana Bösel schlüpft. Nach ihren Zeilen machte sie sich mit ihren beiden Engeln, den neunjährigen Zwillingsschwestern Frieda und Rosalie, auf zum Bad in der Menge. Das Trio, das eifrig Segenswünsche, Äpfel und Süßigkeiten verteilte, wurde schnell von den Kindern umgarnt. Zugleich drehten der Nikolaus und sein alpenländischer Begleiter, der Krampus, ihre Runden. "Er hat aber schöne blaue Augen", sagte ein Besucher. Der Rest wirkte eher bedrohlich und ein Kind fragte: "Kommt der Gruselige jetzt nicht mehr?"
Danach hieß es, selbst die Stände der 60 Aussteller entlang zu schlendern. Es lockten ein Abstecher zum Mittelaltermarkt in den Schlossinnenhof, wo Schmied Gianluca Philipp zu Werke ging. Und Stelzenhexe Beltana hat eine denkwürdige Verwandlung erfahren - sie grüßt als übergroßer Nikolaus von hölzernen Füßen und lässt zu sich hochklettern.
Druckwerkstatt, Ausstellung und vieles mehr zogen die Aufmerksamkeit auf sich - dazu gab es beispielsweise "Schneebälle" in kulinarischer Form. Martina und Daniela aus Pavelsbach (Postbauer-Heng) waren vollauf begeistert. "Der Weihnachtsmarkt ist megaschön!", sagten die beiden Freundinnen, die über die Online-Ausgabe des "Treuchtlinger Kurier" auf die Schlossweihnacht gestoßen sind.
Besucher schätzen abwechslungsreiches Programm
Laut Vanessa Gerhäuser, die seitens der Stadt die organisatorischen Fäden in der Hand hält, eine repräsentative Aussage. "Wertschätzung genießt vor allem das abwechslungsreiche Programm", betonte sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Busse mit Gästen aus ganz Bayern und zudem aus Baden Württemberg seien eigens zu der Veranstaltung angereist, sagte die Organisatorin, während bereits die Burgstall-Kindergartenkinder Aufstellung nahmen und ein rotnasiges Rentier namens Rudolf über die Stadt fliegen ließen.
Stadtkapelle und die "MusiMacherei" schlossen sich an, und zum Finale sorgte der Unterhaltungskünstler Stefan Eichbauer mit seiner Feuerartistik dafür, dass man so einige Male den Atem anhielt. Besonderer Gag: Mit seinen LED-Sticks zauberte er so manches Treuchtlinger Motiv in den Schlossweihnachtshimmel, der auch am kommenden Wochenende die Besucher zu einem ganz besonderen Weihnachtsmarkt einlädt.
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