Merkendorfer Museum feiert 25. Geburtstag

15.5.2018, 05:59 Uhr
Merkendorfer Museum feiert 25. Geburtstag

© Fotos: Margit Schachameyer

So feierte man das inzwischen dritte Museumsfest und deckte mit einer Kaffeetafel bei Klaviermusik von Gertraude Hilterhaus im Flügelsaal des gegenüberliegenden Steingruberhauses sogar auch noch den Muttertag mit ab. Jede Mutter erhielt den Kaffee frei, spendiert wurde er von der Sparkasse Gunzenhausen.

Die Schirmherrschaft für das Fest hatte der CSU-Landtagsabgeordnete aus Meinheim, Manuel Westphal, übernommen. Weiter begrüßte Bürgermeister Hans Popp, der gleichzeitig den Vorsitz im Merkendorfer Heimatverein inne hat, noch eine ganze Reihe weiterer Ehrengäste sowie natürlich die Museumsleiterinnen, Helene Kreuzer und Herta Wagenpfeil.

Das Museumsfest bot vor allem die Gelegenheit, altes Handwerk zu erleben. Bei der Arbeit eines Zimmerers, eines Schusters, beim Spinnen, beim Buttern und beim Korbflechten konnte man den Ausführenden über die Schulter schauen. Und im Freien präsentierte sich die Freiwillige Feuerwehr Merkendorf um Kommandant Werner Rück mit einer historischen Spritze und ihrem neuen Feuerwehrfahrzeug. Für die Kinder gab es eine Schulstunde mit Griffel, Federhalter mit Tintenfass und der deutschen Schrift (Sütterlin), außerdem einen Malwettbewerb "Wer malt ein schönes Merkendorfbild?" (Prämierung am 17. Juni) sowie ein Kaspertheater im Steingruberhaus.

"In den Museen wie unserem Heimatmuseum liegen die Wurzeln für die Ausbildung von Heimatverbundenheit und Geschichtsbewusstsein", sagte Bürgermeister Hans Popp im Rahmen seiner Festansprache. Hier finde sich ein unerschöpfliches Angebot, um vor allem jungen Menschen das Schauen und Staunen zu lehren, Geschichte zu entdecken und so die gewachsene Kultur einer Region zu erleben. Neben den Museumsleiterinnen hätten viele ehrenamtliche Helfer dazu beigetragen, die weit über 3000 Ausstellungsstücke zusammenzutragen und liebevoll zu präsentieren, so Popp.

Das Merkendorfer Heimatmuseum befindet sich in der historischen Zehntscheune am Marktplatz. Der ehemalige Getreidespeicher wurde vermutlich Ende des 16. Jahrhunderts errichtet, brannte dann aber 1648, im letzten Jahr des Dreißigjährigen Krieges, nieder. 1726 wurde das Gebäude wieder aufgebaut und bis 1851 als Getreidespeicher genutzt. Danach diente es 140 Jahre lang, von 1851 bis 1991, als Rathaus der Stadt Merkendorf. 1993 wurde hier dann das Heimatmuseum eröffnet.

Auf 310 Quadratmetern Ausstellungsfläche in sechs Räumen erhält man einen vielfältigen Einblick in das frühere Leben, Wohnen und Arbeiten in einer kleinen Ackerbürgerstadt. (Merkendorf ist im 9./10. Jahrhundert aus einer slawischen Siedlerstelle entstanden, erhielt 1398 von König Wenzel das Befestigungs- und Marktrecht und wurde Ackerbürgerstadt.)

Das Merkendorfer Heimatmuseum ist von März bis Oktober an jedem dritten Sonntag im Monat geöffnet (14 bis 17 Uhr), sonst jederzeit nach Anmeldung im Rathaus. Museumsführungen finden an jedem ersten Dienstag in den Monaten Mai bis September statt (Beginn 14 Uhr). Der Eintritt ins Heimatmuseum Merkendorf ist frei.

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