"Niaflot"

Neues von Conny und Bene: Die Gunzenhäuser Geistlichen streamen wieder Videos

30.4.2021, 15:32 Uhr
Neues von Conny und Bene: Die Gunzenhäuser Geistlichen streamen wieder Videos

© Foto: Privat

Benedikt Wolff und seine Kollegin treten derzeit für eine Viertelstunde pro Woche auf dem Youtube-Kanal von "wolffderpfarrer" als personifizierte Gute-Laune-Menschen auf. Das Besondere: Die beiden sind evangelische Geistliche, und das sieht man nicht gleich. Lässig gekleidet der Bene mit Basecap und türkisfarbenem offenem Hoodie, dazu die Conny mit bunter Weste zu modischem T-Shirt. Gemeinsam singen sie Psalmlieder aus dem Alten Testament im Stil der 1990-er-Jahre.

Sie werfen sich geschickt die imaginären Bälle zu und agieren fröhlich und entspannt vor der Kamera. Wenn Conny Schieder auf ihrer Ukulele spielt und Benedikt Wolff mit seiner markanten Bass-Stimme singt, kommt etwas rüber.

Die beiden teilen sich, obwohl nicht miteinander verheiratet, seit drei Jahren die vierte Pfarrstelle in Gunzenhausen. Was sie aber verbindet, ist die Leidenschaft, das Evangelium, also "die frohe Botschaft", mit fröhlich-kreativ-musikalischen Stilmitteln zu verkündigen. Ohne persönlichen Kontakt und nur mit einer Videokamera ausgestattet, heißt es da freilich "umdenken", sagt der 35-Jährige.

Stunde der Kreativen

Unter normalen Voraussetzungen treffen sie sich mit Kindergruppen, organisieren Mini- und Familiengottesdienste, doch jetzt stehen diese Räder in der Kirchengemeinde still. Da schlug die Stunde der Kreativen, und bereits das erste Online-Format der beiden Pfarrer namens "Tohuwabohu" wurde viel beachtet. Mit ihrem "Jabbadabbazong – das ist unser Lockdownsong und du gehörst dazu" haben sie einen veritablen Ohrwurm kreiert, der rauf und runter mitgesungen wurde.

Nach 27 Folgen war zum Leidwesen vieler eingefleischter Fans Schluss. Das Duo nahm sich die Zeit zum Nachdenken, Reflektieren und Analysieren. Herausgekommen ist ein neues 15-minütiges Programm zum Wochenende. Immer freitags ab 18.30 Uhr ist es auf Youtube zu sehen und zu hören. Bis Pfingsten wollen sie dem Start ins Wochenende damit eine besondere Note verleihen. Apropos Noten, die spielen natürlich wieder eine große Rolle.

In der jüngsten Folge ging es um den 86. Psalm, den die 34-jährige Conny Schieder im Stil der US-amerikanischen Popsängerin Britney Spears vertont hat. Unterstützt wurde sie dabei von Stefan Blendinger aus Aha an der Percussion-Box. "Weise mir den Weg Gott, damit ich ihn richtig gehe", singt sie und dieser Satz passt ihrer Meinung nach genau in diese Zeit. Noch ein lustiges Ratespiel über Sehnsuchtsziele im Sommer, zum Abschluss ein stimmungsvolles Segenslied samt Gebet und "dann ein schönes Wochenende", so werden die Zuschauer entlassen.

Immenser Zeitaufwand

Ernsthafte Verkündigung neu verpackt, das kommt an. Aus Sri Lanka, Amerika, England und natürlich aus Gunzenhausen und vielen Orte in Bayern kommen die Rückmeldungen, erzählen die Protagonisten. Das bestärkt sie, weiterzumachen. Die Kollegen im Pfarramt sehen das ähnlich und nehmen auch mal gerne eine Beerdigung ab, um doch den immensen Zeitaufwand ein wenig abzufedern.

Während Conny Schieder mehr für die Vorarbeit ("eine ähnliche Herausforderung wie bei einer Predigt") zuständig ist, kümmert sich Benedikt Wolff um die Nachbearbeitung: Schnitt vom Rohmaterial, Ton, Texte einpflegen, auch das ist richtige Arbeit. "Nachts um 1.30 Uhr war ich damit fertig."

"Conny und Bene" haben "ihr Ding" gefunden, Gemeinde und Landeskirche unterstützt finanziell die Ausrüstung. Die vielen Glückwünsche zum digitalen Format tun gut, geben die beiden gerne zu. Sie haben den richtigen Ton gefunden und hoffen, mit dieser Viertelstunde eine kleine "Praline der guten Gedanken " den Menschen mit auf dem Weg zu geben. Das Format heißt "Niflaot" und ist auf dem Youtube-Kanal "wolffderpfarrer" zu finden. Eine neue Folge gibt's immer freitags ab 18.30 Uhr.

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