Offene Türen in Gunzenhäuser Klinikum

4.12.2017, 06:13 Uhr
Offene Türen in Gunzenhäuser Klinikum

© Wolfgang Dressler

Viel ist in den letzten Jahren über die baulichen Veränderungen im Kreiskrankenhaus auf dem Reutberg geredet und berichtet worden. Von dem, was sich innen abspielt, bekommen meist nur die Patienten und das Personal etwas mit. Diesmal aber war es für einen Tag anders. Alle Beteiligten hatten sich zusammengesetzt und beschlossen, der breiten Öffentlichkeit Einblick zu gewähren.

Da ist zum einen die Röntgenabteilung des Klinikums zu nennen. Auch sie profitiert von den neuen Räumlichkeiten und Arbeitsbedingungen. Dort werden Bilder und Durchsichten vom Inneren des Körpers erstellt. Was die Abteilung leistet, ist oft die Grundlage für Entscheidungen der Mediziner, wenn es um operative Eingriffe und Behandlungsmethoden geht. Spezialistin Elke Ernst und ihre Kollegen gaben ausführlich und geduldig Informationen über ihre Arbeit und ihre Apparate. Die Abteilung steht rund um die Uhr bereit, sie muss auf Notfälle vorbereitet sein. So kam es auch am Samstag vor, dass nicht bei jeder der viertelstündlichen Führungen alles gezeigt werden konnte. Der Ernstfall hat eben Priorität.

Direkt nebenan – und das ist räumlich wie inhaltlich gemeint – befindet sich die neue Facharztpraxis für Radiologie. Träger ist das Diagnosticum Bayern Mitte. Die überörtliche Gemeinschaftspraxis hat ihren Hauptstandort in Ingolstadt und verfügt über Filialen unter anderem in Eichstätt, Weißenburg und Roth. Alle Standorte sind miteinander vernetzt und nutzen gemeinsam ein Radiologie-Informations-System und ein digitales Bildarchiv. Die Patienten-Informationen und -Unterlagen sind so an allen Standorten jederzeit verfügbar.

In Gunzenhausen kann das komplette radiologische Spektrum mit Kernspintomographie (MRT), Computertomographie (CT) und digitalem Röntgen abgedeckt werden. Glanzpunkt ist das neue 1,5 Tesla MRT. Ärztlicher Vertreter des Diagnosticums ist in Gunzenhausen der Radiologe Dr. Thomas Kleinschmidt. Der optische Eindruck der Praxis ist sehr gut dank großzügigem Empfang und Gesprächsmöglichkeiten. Die Sprechzeiten sind montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr. Die Filialpraxis kann über den Haupteingang erreicht werden, es gab zudem einen separaten Zugang über den Wirtschaftshof. Die Praxis leistet viele Dienste für das Klinikum, auch an Wochenenden und Feiertagen. Nach außen stellt man sich so als eine Einheit dar, intern werden die einzelnen Leistungen dann genau erfasst und abgerechnet.

Über neue Räumlichkeiten darf sich auch die Filialpraxis des Nieren- und Diabetes-Zentrums Ansbach freuen. Sie ist vom dritten Stock ins Erdgeschoss umgezogen, zählt nun 18 statt vorher zwölf Dialyseplätze.

Es werden Patienten von außerhalb ebenso behandelt wie stationäre Patienten des Klinikums. Eine Dialyse ist dreimal in der Woche erforderlich und dauert mindestens vier Stunden, informierten Dr. Susanne Arendt und die anderen Teammitglieder. Es wird an sechs Tagen in der Woche die Blutwäsche durchgeführt. Diese wird notwendig, wenn die Nieren nicht mehr ausreichend arbeiten. Die Dialyse stellt zweifellos eine Belastung für die Patienten (die oft noch andere Krankheiten haben) dar, doch diese Belastung kann durch das angenehme Umfeld (inklusive TV-Gerät und Internetzugang) vermindert werden. Man kann sich also während der Behandlung ablenken (lassen), ganz einfach ein Buch lesen oder dösen. Es stehen auch einige Einzelzimmer zur Verfügung.

Die Dialyse ist eine Methode, die sich seit vielen Jahren bewährt hat. Die Technologie, die dahintersteckt, darf als ausgereift bezeichnet werden. Ein solches Gerät hat den Wert eines Kleinwagens — von 15 000 Euro und mehr darf ausgegangen werden.

Das Ansbacher Zentrum hat neben Gunzenhausen auch eine Filialpraxis in Neuendettelsau. Mit den zusätzlichen Plätzen in Gunzenhausen wurde es möglich, dass Patienten aus dem Raum Merkendorf und Wolframs-Eschenbach nun in Gunzenhausen behandelt werden.

Mit den neuen Räumen wird zudem die ambulante Versorgung besser. Es gibt jetzt feste Sprechstundentage.

Für die Besucher am Tag der offenen Tür waren die vielen beteiligten Mitarbeiter sowie die kaufmännische Direktorin Andrea Kramp Ansprechpartner. Sie alle verstehen die Zusammenarbeit von kommunalem Krankenhaus und privaten Facharztpraxen unter einem Dach als Win-win-Situation, die auf Dauer angelegt ist, den Patienten zugutekommt und ihnen lange Wege erspart.

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