Ordenssammler treffen sich in Gunzenhausen

12.10.2019, 07:30 Uhr
Ordenssammler treffen sich in Gunzenhausen

© Wolfgang Dressler

Doch der Ruf der Veranstaltung in der Altmühlstadt ist gut und die Verkaufsumsätze waren in all den Jahren so hoch, dass sich eine Fortsetzung anbot, und zwar eine nahtlose. Deshalb sprang ein Team um Andreas Thies aus Kirchheim/Teck in die Bresche und lud wieder zu dem Event ein. Das Internationale Sammlertreffen 2019 dreht sich wie in den 40 Jahren zuvor um militärhistorische Antiquitäten. Das reicht von Orden, Ehrenzeichen und Medaillen über Uniformen, Helme, Pickelhauben, Säbel und Dolche bis zu Fotos, Bücher und Kleinantiquitäten. Das dreitägige Treffen wird erstmals vom Bundesverband Deutscher Handel für Historica und militärisch Antiquitäten (BHMA) durchgeführt.

In dessen Namen begrüßte Andreas Thies gestern Morgen die Besucher und lud sie dazu, auch die traditionelle Sonderausstellung in Augenschein zu nehmen. Diese hat "Der Militärverdienstorden des Königreichs Württemberg" zum Thema. Zusammengestellt wurde sie von Ulrich Eberhardt aus Untereisenheim, Schatzmeister der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde (DGO). Er verfügt selbst über eine bedeutende Sammlung und putzte zudem Klinken bei anderen Privatsammlern und Museen.

Ordenssammler treffen sich in Gunzenhausen

© Wolfgang Dressler

"Das ist Vertrauenssache", berichtete Eberhardt. Die Exponate sind kostbar, werden nur selten aus der Hand gegeben, und wer sie sich ausleiht, der muss mit seinem guten Namen dafür geradestehen, dass sie wieder an den angestammten Platz zurückkehren. Eberhardt führte die Ehrengäste durch die Ausstellung im Foyer der Stadthalle und erklärte, wie das Königreich Württemberg von Anfang des 19. Jahrhunderts bis 1918 die Tapferkeit der Soldaten honorierte. Dazu gab es, begleitend zu der Veranstaltung, einen Fachvortrag des Buchautos Albert Raff vom Württembergischen Landesmuseum.

Das Sammlertreffen ist auch diesmal international ausgerichtet. Das sieht man bereits an den Nummerschildern der Autos rund um die Stadthalle. Da wird viel Englisch gesprochen, auch osteuropäische Sätze hört man. Ein Aussteller kommt gerne und regelmäßig aus Kanada – die Anreise und die Unkosten vor Ort rechnen sich, da in Gunzenhausen rege gekauft wird. Dabei darf auch gerne gehandelt werden. Verkäufer und Interessent werden sich schließlich einig auf einem Preisniveau, das beide für akzeptabel halten. Ein Vorteil, der für den Veranstaltungsort Gunzenhausen spricht, sind die vergleichsweise niedrigen Übernachtungs- und Essenspreise. Das gefällt den Händlern, nicht zuletzt den Baden-Württembergern, die gerne auch noch eine größere Portion fränkischer Spezialitäten mit nach Hause nehmen. "Es bleibt im Prinzip alles beim Alten", gab Andreas Thies die Richtung für die nächsten Jahre vor. Es bestehe Kontinuität.

Den BHMA bezeichnete er als einen Händlerverband, "der besonders hohe Maßstäbe an die Qualität der Ausstellung und der Teilnehmer stellt".

Froh, dass es mit der Sammlerbörse weitergeht und sich ein kompetenter Nachfolger für Wolfgang Schneider gefunden hat, ist nicht zuletzt Bernd Döbel aus Königswinter, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde. Auch er war bei der Eröffnung persönlich anwesend.

Das Sammlertreffen hat am Samstag, 12. Oktober, von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Es handelt sich um eine Fachveranstaltung, zu der aber auch Interessierte Zugang haben.

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