Pläne für Seezentrum Schlungenhof

25.5.2020, 06:52 Uhr
Pläne für Seezentrum Schlungenhof

© Zweckverband Altmühlsee

Nach Angaben von Geschäftsleiter Daniel Burmann liegt es jetzt am Zweckverband, die planungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen und dann für die erforderliche Infrastruktur zu sorgen. Es sei vorgesehen, die Insel mit einem Steg zu erschließen, für Wasser- und Stromanschluss zu sorgen und auch die Abwasserfrage zu klären.

Wie die angestrebte touristische Nutzung dann aussehen werde, sei Sache des Betreibers. Und genau hier sieht Burmann gute Chancen. Es gebe mehrere Interessenten. Neben Einzelveranstaltungen sei auch eine durchgehende gastronomische Nutzung vorstellbar. Die Interessenten brächten sicherlich neue innovative Ideen mit ein.

Das Landschaftsplanungsbüro Ohnes & Schwahn, München, hat bereits vor einigen Jahren ein Neuordnungskonzept für das Seezentrum Schlungenhof erarbeitet. Es wurde auch schon ein landschaftsplanerischer Begleitplan für die Inselnutzung erstellt. Das Verfahren wurde damals nicht zu Ende geführt, da andere Investitionsmaßnahmen am See (Wegebaumaßnahme) vorrangig waren, teilte Burmann dem Altmühl-Boten mit. Nun bestehe die Absicht, das Inselkonzept wieder aufzugreifen und "in naher Zukunft hoffentlich zu realisieren".

Die Insel wäre eine "besondere Location". Sie wäre hervorragend geeignet, geschlossene Gruppen wie etwa eine Hochzeitsgesellschaft zu versorgen. Sie könnte im Sommer, als Strandbar, wie auch im Winter genutzt werden, Letzteres etwa als Glühweinstand und Weihnachtsmarkt. Die touristische Nutzung der Insel wäre in Burmanns Augen mit Sicherheit ein "Leuchtturmprojekt und ein Alleinstellungsmerkmal für den Altmühlsee mit Impulswirkung für die gesamte Region, da es so etwas nicht überall gibt". Die Insel, mit der so geschaffenen Lagune, könnte ein fester Bestandteil des Seezentrums werden und vor allem jüngere Zielgruppen ansprechen, hieß es in den Unterlagen für die jüngste ZVA-Sitzung.

Der barrierefreie Steg soll eher kurz ausfallen. Um das zu erreichen, könnte die Insel mit einer Aufschüttung Richtung Ufer vergrößert werden. Das Sanitärgebäude würde sich auf der Insel selbst oder am Ufer nahe dem Steg befinden. Der benachbarte Hundestrand soll bleiben.

Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach hat gegen die geplante Event-Insel nichts einzuwenden. In diesem Sinn äußerte sich Helga Pfitzinger-Schiele (Betriebsleitung Schlungenhof) gegenüber den Verbandsräten. Darüber hinaus hat der Zweckverband vor, seinen Wohnmobilplatz am Surfzentrum deutlich zu vergrößern (wir berichteten mehrfach). Dort gibt es 80 Stellplätze, etwa 100 werden hinzukommen. Das soll in mehreren Bauabschnitten geschehen. Vom Bezirk Mittelfranken erhofft sich der Verband einen Investitionszuschuss.

Es handele sich um Platz für Wohnmobile und nicht für Camper, präzisierte ZVA-Vorsitzender Karl-Heinz Fitz, zugleich Bürgermeister der Stadt Gunzenhausen. Seit Längerem blickt er beeindruckt in Richtung Brombachsee, wo der dortige Zweckverband rund 600 Stellplätze für Wohnmobilie unterhält. Da kann der Altmühlsee nicht mithalten, auch wenn er neben Schlungenhof auch am Seezentrum Muhr Wohnmobilplätze anbietet.

 

Es geht auch ums Geld

 

Seit Jahren boomt der Wohnmobil-Tourismus, die Zulassungszahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Ein Ende des Trends ist nicht absehbar. Mit mehr "Womo"-Gästen könnte der Zweckverband Altmühlsee seine Einnahmesituation verbessern. Die Finanzlage ist derzeit alles andere als gut (Bericht folgt).

Für den Bereich Seezentrum Gunzenhausen-Schlungenhof und Surfzentrum Schlungenhof gibt es Festlegungen im Flächennutzungsplan und einen Bebauungsplan. Beide müssen geändert werden, um die genannten Investitionen zu ermöglichen. Entsprechende Beschlüsse fasste nun die Verbandsversammlung. Es folgt nun die frühzeitige Beteiligung von Öffentlichkeit und Behörden. Entsprechende Entwürfe für die Änderungen hat das Planungsbüro Klos aus Spalt erarbeitet.

 

Pächter haben viel getan

 

Kurz angesprochen wurde auch das Restaurant "Strandblick" (vormals "Boothaus") am Seezentrum Gunzenhausen-Schlungenhof. Es hat mit Jeannine und Thomas Deuter zwei neue, sehr engagierte Pächter. Sie haben größte Anstrengungen unternommen, um für die Saison optimal vorbereitet zu sein. In das Gebäude steckten sie nach eigenen Angaben rund 350 000 Euro. Der Zweckverband hoffe auf einen Schub für diese gastronomische Einrichtung. Da könne man zuversichtlich sein, da das Ehepaar Deuter einen österreichischen Koch an den Altmühlsee geholt habe und ein interessantes Speisenangebot vorweisen könne. Die Deuters dächten auch daran, das Lokal ganzjährig zu betreiben.

Die Hoffnungen des Zweckverbands richten sich auch auf Büchelberg, wo ein privater Investor eine Ferienwohnanlage realisieren will. Die Investitionsbereitschaft sei weiterhin vorhanden, derzeit befasse sich das Landratsamt in Weißenburg mit dem Bauvorhaben.

 

Keine Kommentare