Preiserhöhungen in Gnotzheim wohl unumgänglich

30.5.2019, 16:33 Uhr
Preiserhöhungen in Gnotzheim wohl unumgänglich

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Vorsitzender und Bürgermeister Josef Weiß wies deshalb auch gleich zu Beginn der Versammlung auf die Notwendigkeit der Bau- und Sanierungsmaßnahmen hin. "Wenn das Land Bayern diese Maßnahmen mit 80 Prozent unterstützend finanziert, dann sollten wir das auch ausnutzen", warb Weiß. Immerhin geht es um die nicht ganz unerhebliche Investitionssumme von knapp 2,3 Millionen Euro.

Der Werkleiter des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Gnotzheimer Gruppe, Diplomingenieur (FH) Friedrich Zapf, stellte die Reparaturen und deren Ursachen vor, erläuterte Wasserrechtsbescheide zur Brunnensanierung und berichtete von den bereits durchgeführten und geplanten Bau- und Sanierungsmaßnahmen. Auch die Auswirkungen für die Wasserschutzgebiete, die Fördergelder des Freistaates, der Ablauf des Förderverfahrens, die Höhe der einzelnen Investitionssummen und natürlich die Auswirkungen auf den Wasserpreis für den Endkunden kamen zur Sprache. Vor allem letzteres interessierte die vielen Bürger, die in die Mehrzweckhalle gekommen waren.

Preiserhöhungen in Gnotzheim wohl unumgänglich

© Thomas Pawlicki

 Nach jetzigem Stand steht eine Erhöhung des Wasserpreises um 43 Cent je Kubikmeter im Raum. Statt bisher 2,39 Euro/Kubikmeter müssten die Bürger also künftig 2,82 Euro pro Kubikmeter zahlen. "Freilich ist das ein Riesenschritt, aber auch eine einmalige Chance für die komplette Sanierung der Brunnen und des Leitungsnetzes mit hoher Finanzierung durch den Freistaat ", warb auch Zapf für das Vorhaben.

Ersatzbrunnen wird gebohrt

Insgesamt sollen 20,6 Kilometer Wasserleitung aufgebaggert, ausgebaut und erneuert, sowie zwei Brunnen saniert und für einen Brunnen ein Ersatzbrunnen neu gebohrt werden. Aus den derzeit drei Brunnen der Gnotzheimer Gruppe beziehen etwa 4000 Kunden ihr Trinkwasser. Rund 34 000 Meter Versorgungsleitungen führen zu den 1111 Hausanschlüssen, die sich auf 18 Gemeinde-, Ortsteile und Höfe verteilen. Circa 234 000 Kubikmeter werden jährlich aus den drei Brunnen für die Wasserversorgung entnommen, was einer Leistung von rund 20 Liter pro Pumpsekunde und Brunnen entspricht.

"Leider gibt es in unserer Gegend aufgrund der Bodenbeschaffenheiten nicht so viel Wasser, wie beispielsweise im Allgäu", erläuterte Zapf. Dort ergeben die Brunnenleistungen etwa 300 Liter je Pumpsekunde und Brunnen. Das ist nach seinen Worten "eine ganz andere Dimension – die haben Wasser ohne Ende".

Mitte Juni fällt die Entscheidung

"Das Förderkonzept des Freistaates ist eigentlich zwingend und auch zeitlich begrenzt", informierte Zapf weiter, "die geplante Brunnensanierung muss bis 30. Juni 2021 abgeschlossen sein", sonst bekomme die Gnotzheimer Gruppe "keine Fördergelder für die Sanierung mehr".

Die Erlaubnis zur Betreibung der aktuellen Brunnen läuft noch bis Ende 2022. Sollten die Verbandsräte die zeitige Sanierung verschieben oder gar ablehnen, würde die Erlaubnis in knapp drei Jahren hinfällig und die Gnotzheimer Gruppe hätte ein Wasserproblem, erklärte Zapf den Anwesenden in seiner ruhigen Art und Weise die Fakten. Der achtköpfige Verbandsrat, der sich aus drei Vertretern aus Heidenheim, je zwei Vertretern aus Gnotzheim und Dittenheim und einem Vertreter aus Gunzenhausen zusammensetzt, wird Mitte Juni die Entscheidung über die geplanten Maßnahmen und Investitionen fällen und voraussichtlich dann auch einen höheren Wasserpreis beschließen. "Du musst den Brunnen graben, bevor du Durst hast", mit diesen Worten schloss Zapf seinen Vortrag.

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