Pumpwerk in Sausenhofen vom Bürgermeister präsentiert
16.10.2010, 09:10 Uhr
Zum Jahreswechsel ändert sich, was 32 Jahre nach der Gemeindegebietsreform immer noch Gültigkeit hatte: jeder Ort hatte seine eigene Abwasseranlage und jeder seine eigenständige Abwassersatzung. Bei der Übergabe der neuen Pumpstation in Sausenhofen erklärte der Rathauschef: „Sie ersetzt zwei Teichkläranlagen. Deren Anpassung an die neuen Abwasserrichtlinien wäre bestimmt nicht kostengünstiger zu haben und ein Schritt in die falsche Richtung gewesen.“ Deshalb ist Ströbel froh, dass der neue Gemeinderat sich für die Abwasserüberleitung von Sausenhofen und Sammenheim nach Dittenheim entschieden hat. In Dittenheim gebe es Überkapazitäten. Nach dem Anschluss ergäbe sich somit eine Reduzierung der Unterhaltskosten. Im nächsten Jahr soll die Windsfelder Kläranlage aufgelassen werden und ebenfalls der Anschluss an die Dittenheimer Zentralkläranlage erfolgen. Die Druckleitung ist bereits hergestellt worden, weil der Preis dafür recht günstig war.
An der Übergabe zu abendlicher Stunde nahmen Ingenieur Heinrich Wägemann vom Spalter Planungsbüro Klos sowie dessen Mitarbeiter Ludwig Book und Andreas Morgenroth teil, ferner Geschäftsführer Klaus Polithy und der verantwortliche Bauleiter Reinhard Herreiner von der Baufirma S&F in Karlshuld. Mit dabei waren auch Willi Meyer von der Gunzenhäuser Firma Augustin (Pumpentechnik) und Memet Atak von HOMA-Pumpen im nordrhein-westfälischen Neunkirchen. Das Unternehmen nimmt international eine führende Stellung bei der Produktion von Tauchmotorenpumpen ein. In über 60 Ländern sind die Anlagen im Einsatz. Auch die Nachbarbürgermeister Robert Westphal (Meinheim), Fritz Hörner (Markt Berolzheim), Erwin Reinwald (Theilenhofen), Ewald Ziegler (Heidenheim) sowie die beiden früheren Bürgermeister Luise Tröster (Dittenheim) und Karl Kirsch (Sausenhofen) waren anwesend. Sogar Landrat Franz Xaver Uhl und seine Frau Doris gaben sich die Ehre, dazu Pfarrer Thomas Schwab, Sparkassendirektor Jürgen Pfeffer und Raiffeisen- Vorstandsmitglied Wilfried Wiedemann. Zu den Gästen, die sich später beim Kirchweihempfang der Gemeinde im Knorr-Saal bewirten ließen, gehörten auch Polizeichef Harald Eckert, Willi Busch (kaufmännischer Leiter der Pfofelder Gruppe), die Gemeinderäte und viele ehrenamtliche Kräfte aus der Gemeinde, die das ganze Jahr über mit ihrer Kraft für die Kommune arbeiten.
Der Rathauschef verwies auf einen positiven Nebeneffekt der Maßnahmen: die Verlegung der Leerrohre für die Breitbandanbindung durch die „Ries DSL“.Die Kosten für die Kanalsanierung in Sammenheim und Sausenhofen beliefen sich auf fast 555.000 Euro, ein Betrag, den die Bürger in Form von Herstellungsbeiträgen aufgebracht haben. Die Kommune hat dazu noch einmal 100.000 Euro investiert (für Straßensanierung entlang der Kanaltrasse, in den Oberflächenentwässerungskanal in Sausenhofen und in den Gehweg beim Wasserhaus in Dittenheim).
Baurätin Nicole Böhnemann bescheinigte den Dittenheimer Kommunalpolitikern, rechtzeitig reagiert und somit die Vorzüge der auslaufenden Förderrichtlinie genutzt zu haben. Heute hingegen gebe es Fördermittel nur noch für Erstanschlüsse, also für bisher noch nicht angeschlossene Ortsteile. Statt der früher ins Auge gefassten Sanierung der Kläranlage in Sammenheim habe sich der Gemeinderat für den Anschluss an Dittenheim entschieden, zugleich für den Anschluss von Sausenhofen. „Diegewählte Variante sei nicht nur aus wasserwirtschaftlicher Sicht die beste und richtige Lösung, mit der zentralen Abwasserreinigung trage die Gemeinde maßgeblich zum Schutz des Schlangenbachs bei. Die kostenintensive Überwachung der Kläranlagen belaste nun den Geldbeutel der Gemeinde nicht mehr. Sie nannte das Votum des Gemeinderats „zukunftsorientiert“.
Die technische Seite des Projekts erläuterte Heinrich Wägemann, der vor allem die hydraulische Pumpstation in Sausenhofen erwähnte, die eine Förderleistung von neun Litern pro Sekunde hat. Der Mess-Schacht ist mit einer „Molchstation“ ausgestattet, die Druckleitung nach Dittenheim ist 2.260 Meter lang.