Rauchmelder sorgte für Großeinsatz in Gunzenhausen

6.5.2019, 11:18 Uhr
Rauchmelder sorgte für Großeinsatz in Gunzenhausen

© Jürgen Eisenbrand

Um 16.38 Uhr war ein Notruf eingegangen: Aus einem Haus an der Kreuzung der Weißenburger mit der Schmalespanstraße sei laut und deutlich der Alarm eines Rauchmelders zu vernehmen. Ein Radfahrer hatte das schrille Piepsen gehört – und richtig reagiert.

Die Retter rückten an – und standen vor verschlossenen Türen. Das Haus war offenbar menschenleer, weil aber eine Nachbarin glaubte, Brandgeruch erschnüffelt zu haben, mussten Polizei und Feuerwehr handeln: Vielleicht hielt sich ja doch jemand in dem Gebäude auf, schwebte womöglich in Lebensgefahr.

Nachdem ein Polizeibeamter telefonisch Kontakt zum Vermieter aufgenommen hatte, der sich etwa eine Autostunde entfernt aufhielt, fiel der Entschluss, sich gewaltsam Zutritt zum Haus zu beschaffen: Vorne bohrten Feuerwehrleute das – wie sich herausstellen sollte: sehr widerstandsfähige – Türschloss auf. Und von hinten versuchten die Männer der FFW Gunzenhausen, über ein Fenster in das Gebäude zu kommen.

Letzteres gelang schließlich nach einer Weile, und so konnte einer der rund 20 Floriansjünger auch vor Ort feststellen, dass keine Gefahr drohte – und den unermüdlich piepsenden Rauchmelder zum Schweigen bringen: Er baute dessen Batterie aus.

Noch bevor das Türschloss aufgebohrt war, kam schließlich der Vermieter an, öffnete den Zugang zur Garage und brachte endgültig Klarheit: kein Rauch, kein Feuer, Fehlalarm.

Mit solchen haben Polizei und Feuerwehr immer wieder mal zu tun, und der Gunzenhäuser Kommandant Swen Müller befürchtet, dass ihre Zahl in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird: "Wenn die seit 2017 in Haushalten vorgeschriebenen Rauchmelder erst mal ein paar Jahre alt sind, wird es wohl verstärkt zu Fehlalarmen kommen", befürchtet er.

Falls es am Sonntagnachmittag tatsächlich gebrannt oder gequalmt hätte, wären sie übrigens sehr viel schneller – und rabiater – ins Haus eingedrungen: "Dann wären schnell ein paar Scheiben eingeschlagen gewesen", sagt einer der Feuerwehrler. So aber habe man sich für ein materialschonenderes Vorgehen entschieden.

 

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