Regenschirme in Weißenburger Straße: Hingucker der Saison

17.9.2019, 14:49 Uhr
Regenschirme in Weißenburger Straße: Hingucker der Saison

© Maria Mährlein

Die Altmühlstadt hat einen Hingucker der Saison, und das mitten in der Stadt: Seit Mai diesen Jahres baumeln über der Weißenburger Straße bunte Regenschirme, unter anderem, um die oftmals übersehene "Verlängerung" des Marktplatzes in den Fokus der Touristen und Einheimischen zu rücken.

Die Inhaber der Geschäfte sehen die Entwicklung positiv, auch wenn manche sich Verbesserungen wünschen. Wir haben uns bei Geschäftsinhabern und Touristen etwas umgehört, wie die bunten Akzente ankommen.

"Belebter", beschreibt Inge Grimmig von Elektro-Braun die Straße vor ihrem Schaufenster. "Es macht den Rest vom Marktplatz interessanter", steuert Anneliese Minnameier von schräg gegenüber aus dem Spielwarenladen Eggmayer bei. Positive Resonanz, die viele Geschäftsleute in der Weißenburger Straße teilen, selbst wenn sich eine Erhöhung des Umsatzes hier nur vereinzelt festmachen lässt.

Viele Touristen machen Fotos, gerne auch Selfies mit den farbenfrohen Schirmen. Hatice Altun von der Shisha-Bar "The Room" findet, dass die Passanten das fast ein bisschen zu gerne tun, denn deren Verhalten nimmt für sie manchmal besorgniserregende Ausmaße an. Daher würde sie sich nicht wundern, wenn bald ein erstes "Selfie-Opfer" vor ihrer Tür zu beklagen wäre. Oft sieht sie, wie manche Touristen nach vorne in ihre Kamera schauen und dabei gleichzeitig nach hinten laufen, um einen besseren Winkel für den Schnappschuss zu finden.

Darüber, dass es sich bei den Schirmen zwar definitiv um eine Bereicherung handelt, das Konzept aber noch verbesserungsbedürftig ist, ist sich das Ehepaar Simone und Christian Piesche, Inhaber von Kaffeetechnik Piesche, einig. Vor allem Simone Piesche wünscht sich mehr und größere, gerne auch buntere Schirme für den neuen Touristenmagneten über der Stadt.

"Die Schirme funktionieren"

Die Schirme erfüllen ihren Zweck, das ist unbestritten: "Die Touristen kommen in das Geschäft hinein und fragen, was es denn mit den Schirmen auf sich hätte", erzählt Melena Renner, Inhaberin der Buchhandlung am Färberturm. Ihr Mitarbeiter Christian Kögler hingegen bemängelt eine fehlende persönliche Note, stimmt aber zu, dass die Schirme durchaus ihre Daseinsberechtigung haben. "Die Schirme funktionieren", ist auch Harald Gießbeck vom Café am Wehrgang überzeugt und freut sich über mehr und besser gelaunte Gäste als zuvor. Damit ist er also einer der wenigen, der von dem bunten Farbenspiel direkt profitiert.

 Als "Auflockernd", "süß" und "sehr schick" bezeichnen Touristen die Schirme. Eine Frau aus Mainz scherzt, man solle doch die Straße in "Schirmstraße" umbenennen, und ein Seiltänzer wäre auch nicht fehl am Platz. Ein Ehepaar aus Koblenz, das zum Radfahren ins Fränkische Seenland gekommen war, gibt zu, dass es weitergefahren wäre, wenn die Schirme nicht gewesen wären.

Jedoch stehen viele Urlaubsgäste den Schirmen doch etwas ratlos gegenüber. Darüber, dass es schön ist und toll aussieht, sind sich jedoch alle einig. Alles in allem ein sehr positives Resümee. Die bunten Akzente über der Stadt gefallen den Touristen und Geschäftsinhabern sehr gut, auch wenn sich letztere eine Ankündigung der Maßnahme gewünscht hätten. Leise Kritik üben die Ladenbesitzer, die direkt über ihren Geschäften wohnen: Wenn es windig ist, klappern die Schirme und stören die Nachtruhe.

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