Reise durch die Trommetsheimer Geschichte

8.8.2016, 07:26 Uhr
Reise durch die Trommetsheimer Geschichte

© Charly Weißlein

Obgleich alle Altmühl-Dörfer eine sehr alte Geschichte haben, so Kreisheimatpfleger Werner Somplatzki, habe die Gemeinde Alesheim in Trommetsheim mit dem Aufstellen von vier historischen Informationstafeln an geschichtsträchtigen Stellen etwas Besonderes geleistet. Sie habe damit die Vergangenheit „Stück für Stück wieder herausgeholt“ und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. „Es macht wenig Sinn, wenn nur zwei oder drei Personen die Geschichte kennen,“ betonte Somplatzki. Sein Ziel sei eine „hohe Akzeptanz der Heimatforschung“, wozu die Infotafeln einen wichtigen Beitrag leisteten.

Den hohen Temperaturen geschuldet, wurde kurzerhand umdisponiert. Aus dem angedachten Spaziergang wurde eine Spazierfahrt. Wer kein Rad dabei hatte, fand Platz in einem Auto. Erste Station war der ehemalige Friedhof, der von 550 bis 600 belegt war. Anhand der gefundenen Glasperlen gibt es nur eine Erklärung, so Somplatzki: „Es muss eine Fränkin gewesen sein, die hier begraben wurde, die erste Trommetsheimerin“. Ein Ärgernis besonderer Art ist für Somplatzki, „dass es trotz mehrfacher Anfragen nicht möglich war, Fotos der Trommetsheimer Funde von den entsprechenden Stellen zu erhalten“.

Zweite Station war der Bühlbuck am Fischhaus. Ein Ort, an dem sich Spuren — „winzige Splitter“ — bis in die Altsteinzeit nachweisen lassen. Ob die Jäger vor 30 000 Jahren hier nur durchzogen oder länger verweilten, sei offen, so Somplatzki, der sich als Wissenschaftler auch nicht an Spekulationen beteiligen will. Bei der Besiedlungsgeschichte am Fischhaus gebe es „immer noch viele ungelüftete Rätsel und Merkwürdigkeiten“.

Reise durch die Trommetsheimer Geschichte

© Charly Weißlein

Dritte Station war der „Reiser-Buck“. Wo heute in einem „einfachen Acker eine Senke“ zu erkennen ist, befand sich einst eine Siedlung. Unweit der Altmühl errichteten Kelten ihre Häuser. Warum zogen sie wieder weg? Darauf gibt es keine Antwort. Die vierte Station, die Heidenburg am Trommetsheimer Berg, bildete den Abschluss des historischen Wanderwegs. Als „Zeugenberg“ sorgte er immer wieder für überraschende Funde. Neben Scherben und Pfeilspitzen wurde hier auch ein „Löffel“ gefunden, der vermuten lässt, dass hier am Trommetsheimer Berg geschmolzen wurde, erklärte Somplatzki.

Für die Teilnehmer wurde der Spaziergang „zu einem kurzweiligen und spannenden Rundgang“ von der Steinzeit bis zur Römerzeit. So fasste es der Bürgermeister zusammen und bedankte sich bei Werner Somplatzki. Eine Wiederholung dieses historischen Spaziergangs sei erwünscht. Dieser Vorschlag wurde von allen Teilnehmern begrüßt, während man im Schatten der 350 Jahre alten Eiche bei einem Umtrunk den Wandertag ausklingen ließ und feststellte, dass es sich lohnt, mehr über die Trommetsheimer Vergangenheit zu erfahren.

 

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