Seenland-Infotafeln: Groß, stabil, inhaltsreich

21.12.2018, 15:09 Uhr
Seenland-Infotafeln: Groß, stabil, inhaltsreich

© Foto: Jürgen Leykamm

Die Wahl des Standortes kam dabei nicht von ungefähr. Von der Rezatgemeinde ging im Jahr 2015 die Initiative für das Projekt aus. Genauer gesagt von Bürgermeister Markus Dirsch, der ein Jahr zuvor zum Chef im Pleinfelder Rathaus gewählt worden war. Im Wahlkampf hatte er unter anderem auf das Thema Urlauberfreundlichkeit der Kommune gesetzt.

Nach dem Votum für ihn wollte er nun die entsprechenden Akzente setzen. Zupass kam ihm dabei, dass 2014 nicht nur zur Kommunalwahl gerufen wurde, sondern auch die neue Leader-Förderperiode begann. Warum also in dessen Rahmen nicht die vier Infotafeln in der eigenen Gemeinde erneuern? So dachte der Rathauschef und brachte damit den Stein ins Rollen.

Dirsch rührte die Werbetrommel und stieß auf große Kooperationsbereitschaft. "Mit einer solchen Nachfrage habe ich gar nicht gerechnet", so der Bürgermeister im Gespräch mit unserer Zeitung. Zahlreiche seiner Kollegen sowie stellvertretende Chefs der Rathäuser fanden sich nun zur symbolischen Enthüllung eines Schildes in Pleinfeld ein. Dabei zeigte sich, welch weite Kreise der Stein, den Dirsch einst ins Wasser warf, gezogen hat. Gleich drei lokale Leader-Aktionsgruppen (LAG) beteiligten sich an den dem Projekt, wie Gerhard Wägemann als altmühlfränkischer Landrat und Vorsitzender des Tourismusverbands Fränkisches Seenland bei der Einweihungsfeier erläuterte.

Es sind die LAGs Altmühlfranken (welche auch die Koordination übernahm), ErLebenswelt Roth und Hesselberg. Alle drei hatten nach dem Grundsatzbeschluss des Verbands im November 2015 noch im gleichen Monat ihrerseits durch entsprechende Beschlüsse den Weg für das Projekt geebnet, das letztlich mit knapp 53 800 Euro zu Buche schlug und kräftig bezuschusst wurde (70 Prozent Fördersatz). Konkret heißt das, dass über Leader fast 29 300 Euro finanziert werden. Die Gemeinden sind mit insgesamt etwas über 19 100 Euro mit dabei, der Verbandsanteil beträgt fast 5400 Euro.

Erneueurng war überfällig

Er sei froh, so Wägemann, dass nach einer langen Vorbereitungsphase das Projekts umgesetzt wurde. Dessen Fäden liefen bei der stellvertretenden Geschäftsführerin des Tourismusverbands, Karolin Hofmann. zusammen. Sie zeigte sich ebenso erfreut über die nun installierten, 100 mal 70 Zentimeter großen Tafeln. Deren Vorgänger, die einst entlang der Straßen und Parkplätze zu stehen pflegten, hätten die Beschreibung "stehen" nicht mehr verdient gehabt, so Wägemann süffisant im Hinblick auf den teils maroden Zustand der Gestelle. Auch der Inhalt sei veraltet gewesen.

Jetzt aber stünden in 23 Gemeinden 61 brandneue Infotafeln, die es in sich haben. Komprimierte Infos bieten hier Orientierungshilfe, inklusive QR-Codes. Die Standortintegration habe bei der Konzeption ebenfalls eine große Rolle gespielt. Kontaktdaten der entsprechenden Gemeinde und des Verbands fehlten nicht. Der Markenerkennungswert sei deutlich. So könne jeder Urlauber anhand der Tafeln erkennen, dass er sich immer noch im Fränkischen Seenland befindet. Bei den Gestellen habe man sich an denen des Wanderwegs "Der Seenländer" orientiert, die sich bewährten und für lange Haltbarkeit und wenig Unterhaltsaufwand bürgten.

Er hoffe, dass die neuen Tafeln zur Entwicklung des Seenlands beitragen können, sagte Erich Herreiner, Leader-Koordinater vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Nördlingen. Für die Steigerung der Wertschöpfung durch den Tourismus sei eine entsprechende Beschilderung von immenser Bedeutung. Erfreut zeigte er sich auch über die dadurch angestoßenen Folgeprojekte. Welche das sind, erläuterte Verbandsvorsitzender Wägemann. So sei es durch das jetzige Projekt gelungen, die Zweckverbände Altmühl-, Brombach-, Roth- und Hahnenkammsee für ein weiteres zu begeistern. Sie wollen nun dafür sorgen, dass auch an den Seen selbst neue Infotafeln erstrahlen. Die Investitionssumme soll hier kapitale 148 000 Euro betragen, 87 000 davon werden über das Leader-Förderprogramm abgedeckt. All dies "ist aber noch in der Umsetzungsphase", schränkte Wägemann ein.

Mit den neuen Beschilderungen werde "die Qualitätsoffensive des Fränkischen Seenlands fortgesetzt", betonte Wägemann und würdigte zugleich das Bekenntnis zur Marke Seenland durch die Beteiligten.

 

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