Spenden für leuchtende Augen

7.12.2019, 12:02 Uhr
Spenden für leuchtende Augen

© Caritas

"Kinderarmut gehört nicht unter den Weihnachtsbaum." Diese klare Feststellung trifft die Caritas-Kreisstelle Weißenburg und verweist darauf, dass die Weihnachtszeit für manche Familie besonders schwierig ist.

Silvia (Namen von der Redaktion geändert) und ihre Kinder Daniel (11), Laura (7) und Sara (4) sehen sich von Armut bedroht. Silvia lebt mit ihren drei Kindern alleine, nachdem ihr Mann die Familie vor vier Jahren kurz vor der Geburt der jüngsten Tochter verlassen hat. Sie kümmert sich rührend um die drei, versucht, ihnen ihre Wünsche zu erfüllen.

Doch da die Familie auf Arbeitslosengeld II angewiesen ist, bleibt nicht viel Geld für Extrawünsche. Daniel und Laura verstehen das, ihre Wünsche sind bescheiden: eine neue Jacke, ein paar Winterstiefel. Sara tritt da schon energischer auf und wünscht sich den großen Bauernhof von Playmobil. Die Mutter bemüht sich zu beschwichtigen, das Kind wisse es noch nicht besser. Dabei ist Saras Wunsch nur zu gut zu verstehen. Silvia kann ihn dennoch nicht erfüllen.

Wie dieser Familie geht es vielen. Jedes fünfte Kind in Deutschland lebt in Armut. In Armut aufzuwachsen bedeutet nicht nur an Weihnachten, auf vieles verzichten zu müssen, was für andere selbstverständlich ist. Kinderarmut bedeutet auch, ohne Frühstück in die Schule zu gehen, in einer Wohnung zu leben, die nicht ausreichend geheizt werden kann, auf einer alten Matratze am Fußboden zu schlafen oder kein Geld zu haben, um Interessen und Hobbys zu entfalten.

Daniel spielt Fußball. Er ist sehr gut und träumt davon, einmal Profispieler zu werden. Doch mindestens einmal im Jahr braucht er neue Fußballschuhe. Vom Kinderbasar natürlich, versichert Silvia. Denn neue Fußballschuhe sind einfach zu teuer. Dazu kommen Trikots und Trainingsanzüge. Die anderen Teammitglieder kaufen sich Markenkleidung und die Trainingsjacke des Vereins. Daniel weiß, dass das nicht geht. Er versteht die Situation der Mutter und versichert ihr immer wieder, dass es in Ordnung sei. Gerade diese Einsicht bricht der Mutter fast das Herz.

Kindern aus armen Familien ist bewusst, dass ihre Situation schlechter als die vieler Gleichaltriger ist. Besonders zu Weihnachten merken sie, dass Geld für Geschenke fehlt.

"Glückliche Kindheit verdient"

Petra Pfitzinger von der Sozialberatung der Caritas kennt und begleitet solche Familien. "Für den Gesetzgeber sind Fußballschuhe oder ein Weihnachtsgeschenk scheinbar Luxus, denn im Regelsatz für Kinder sind sie nicht vorgesehen. Wir von der Caritas finden, jedes Kind hat leuchtende Augen an Weihnachten und eine erfüllte, glückliche Kindheit verdient. Jedes Kind sollte zum Schulstart einen ordentlichen Schulranzen haben oder Winterschuhe, die die Füße wirklich warm halten. Das und vieles mehr ist jedoch mit Hartz IV nicht zu stemmen. Daher sind Menschen wie Silvia und ihre Kinder auf Spenden angewiesen."

InfoWer für leuchtende Kinderaugen sorgen möchte, kann unter dem Betreff "Herzenswünsche Familien" auf das Konto des Caritasverbands für die Diözese Eichstätt DE07 7645 0000 0000 0272 78 spenden.

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