Stippvisite im Krankenhaus Gunzenhausen

29.8.2017, 18:03 Uhr
Stippvisite im Krankenhaus Gunzenhausen

© Wolfgang Dressler

Bereits vor drei Jahren, beim Spatenstich für den Bauabschnitt II, war die Ressortchefin, eine Bambergerin, zu Gast in Gunzenhausen. Der Freistaat Bayern mischt bei der Generalsanierung mit, denn er gibt erhebliche Fördersummen. Ohne diese Gelder aus München wäre das Vorhaben für das Kommunalunternehmen Klinikum Altmühlfranken nicht zu stemmen. Huml wollte bei ihrem Aufenthalt aber auch konkret über den bereits fest anvisierten Bauabschnitt III sprechen.

Wie Klinikvorstand Jürgen Winter berichtete, erhält das Klinikum eine weitere Finanzspritze für die Baumaßnahmen zur Erweiterung des Krankenhauses um eine akutgeriatrische Station sowie für die restlichen Sanierungsarbeiten. Diese sollen im Winter 2017/ 2018 beginnen und mit der Sanierung des zweiten Bettenabschnitts zeitlich getaktet werden. Die Gesamtkosten für den Bauabschnitt III liegen bei rund 16,6 Millionen Euro. Von staatlicher Seite fließen knapp 11 Millionen Euro, die restliche Summe von 5,63 Millionen Euro finanziert das Klinikum aus Eigenmitteln, also aus eigener Kraft. Das Klinikum ist derzeit schuldenfrei und soll es auch nach Abschluss des Bauabschnitts III sein.

Vor zwölf Monaten hatte sich das Kommunalunternehmen mit dem Ministerium wegen des Raumprogramms für den dritten Bauabschnitt abgestimmt. Im Dezember 2016 wurde der offizielle Antrag in München eingereicht, das Ziel: Aufnahme ins "Jahreskrankenhausbauprogramm". Ein halbes Jahr später gab der Ministerrat die Förderung zahlreicher Bauvorhaben in Kliniken im Freistaat bekannt. Gunzenhausen war mit genau 10,97 Millionen Euro dabei.

Hintergrund für den dritten Bauabschnitt ist die sich verändernde Krankenhausstruktur im Landkreis, und das hat mit Treuchtlingen zu tun. Das dortige bisherige Stadtkrankenhaus wird in eine Fachklinik für Psychosomatik umgewandelt, Träger wird der Bezirk Mittelfranken sein (wir berichteten). Im gleichen Zuge, so Jürgen Winter, wird am Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen ein Zentrum für Altersmedizin mit insgesamt 55 Betten eingerichtet. Bereits Ende dieses Jahres wird mit den baulichen Maßnahmen begonnen. Gleichzeitig beginnt die Sanierung des nach Norden gelegenen zweiten Bettenhauses. Hier wird die Akutgeriatrie mit 25 Betten und Therapieraum in das dritte Obergeschoss einziehen.

Notwendige zusätzliche Räume für Ärzte, Beratung, Sozialdienst und die Seelsorge werden im Hauptgebäude, dem Funktionstrakt, im dritten Obergeschoss geschaffen. Im vierten Stock wird künftig die Verwaltung ihren Sitz finden.

Und damit nicht genug: Mit Eigenmitteln neu gebaut wird eine Erweiterung der Gartenstation (Bauteil G), die künftig die Reha-Geriatrie beherbergt. Außerdem wird eine onkologische Facharztpraxis (bisher in Muhr am See beheimatet) auf den Gunzenhäuser Reutberg umziehen. Sie wird im Erdgeschoss des Bauteils A entstehen und 285 Quadratmeter groß sein.

Auch zum aktuellen Stand gab der Vorstand Auskunft. Danach wird im Moment der erste Bettentrakt fertiggestellt. Im Juli konnte die Internistische Gemeinschaftspraxis – das Nieren- und Dialysezentrum – in neue, deutlich größere Praxisräume umziehen. In diesem Oktober wird das Diagnosticum Bayern Mitte das fachärztliche Angebot mit der Eröffnung einer radiologischen Filialpraxis mit MRT (Magnetresonanztomographie) abrunden. Und auch das Linksherzkatheterlabor des Klinikums wird in neue Räume umziehen.

In drei Jahren wird das Mammutprojekt in Gunzenhausen endgültig abgeschlossen sein. Nach etwa elf Jahren Bauzeit bei laufendem Betrieb sind dann alle Gebäudeteile des 40 Jahre alten Krankenhausgebäudes saniert. Winter: "Die Patienten können sich auf großzügige, lichtdurchflutete Zweibettzimmer mit eigenem Bad freuen und auf Wunsch ausgesuchte Wahlleistungen in Anspruch nehmen. Der Landkreis kann dann ein baulich hochmodernes und großzügiges Krankenhaus bieten, das die Menschen der Region weiterhin auf höchstem medizinischen Niveau versorgt."

Während sich Gunzenhausen dem Abschluss nähert, richtet das Klinikum längst den Blick auf sein Haus in Weißenburg. Auch dort soll alsbald eine umfangreiche Sanierung in Angriff genommen werden. Auch hier ist die entscheidende Hürde, ins Bauprogramm des Freistaats Eingang zu finden. Die Würfel dafür fallen im Juli 2018.

Am liebsten wäre es den Entscheidungsträgern, wenn Melanie Huml im nächsten Sommer in die Kreisstadt kommen würde und erneut eine positive Botschaft für das Klinikum Altmühlfranken zu vermelden hätte. Die persönliche "Chemie" und die Kommunikation zwischen der Ministerin und den Klinikum-Verantwortlichen stimmen jedenfalls.

 

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