Storchendrama in Gunzenhausen

26.5.2020, 10:29 Uhr
Storchendrama in Gunzenhausen

© Horst Kuhn

Erst vor rund fünf Wochen eroberte sich ein Storchenpaar nach langem Kampf mit weiteren Weißstörchen einen Platz auf der Westseite der Stadtkirche. Nach den hart geführten Duellen begannen die Vögel, in luftiger Höhe ihr Nest zu bauen. Das allerdings gestaltete sich als gar nicht so einfach, da an dieser Stelle seit Menschengedenken keine Nisthilfe vorhanden ist. Trotzdem schafften sie es und brüteten erfolgreich drei Eier aus. Auch die Anwohner waren erfreut über die neuen Nachbarn, die sogar das Titelblatt des neuen Gemeindebriefs der Kirchengemeinde zieren.

Am Montag aber machte das Wetter Meister Adebar einen gewaltigen Strich durch die Rechnung: Der Blick von Töpfer Uwe Meier (Kirchenstraße) fiel in dem Moment auf das Gotteshauses, als eine starke Windböe das Storchennest samt brütenden Storch in die Höhe hob, und es in Teilen das Dach der Südseite niederrutschte und am Schneegitter hängen blieb.

Storchendrama in Gunzenhausen

© Horst Kuhn

Sofort verständigte Meier den Alesheimer Bernhard Langenegger, Storchenbeauftragter für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen beim Landesbund für Vogelschutz. Dieser setzte alle Hebel in Bewegung, um schnell mit der Bergung beginnen zu können. Wertvolle Hilfe leistete dabei die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Gunzenhausen, mit der Andreas Schott und Philipp Barthel zum Ort des Geschehens anrückten.

Axel Seiß vom LBV in Muhr am See oblag es, die Jungstörche zu sichten und zu bergen. Dabei musste er feststellen, dass zwei Jungvögel im Alter von etwa fünf Tagen nicht mehr am Leben waren. Nur der schwächste dieser Dreiergruppe überlebte das Unglück und wurde von Bernhard Langenegger sofort bestens versorgt und dem Nürnberger Zoo zur Handaufzucht übergeben.

 

Keine Kommentare