Wegen Parasiten

Überleiter West: Wieder treiben tote Fische in der Altmühl

ab/horn

7.5.2022, 18:00 Uhr
Tote kleine Weißfische treiben im Altmühlüberleiter (Archivbild).

© Jürgen Eisenbrand, NN Tote kleine Weißfische treiben im Altmühlüberleiter (Archivbild).

Seit Mitte April treiben im Überleiter West wieder tote Fische. Betroffen sind davon hauptsächlich kleine Weißfische, teilte das Wasserwirtschaftsamt Ansbach am Freitag mit.

Derzeit sei das Fischsterben vor allem im Bereich des Überleiters nahe der Firma Bosch zu beobachten, sagte Gabriele Trommer, Fachbereichsleiterin Technische Gewässeraufsicht, Monitoring, Biologie und Warndienste. Es könne aber sein, dass im Lauf des Wochenendes auch tote Fische weiter in Richtung Stollen auftauchten.

Krankheitserreger und Parasiten

Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach sammelt die toten Fische in Zusammenarbeit mit dem Fischereiverein Absberg ein und bringt sie zur Tierkörperbeseitigung Gunzenhausen zur Entsorgung.

Es handele sich um kleine Weißfische, die in einem schlechten Ernährungszustand und somit empfindlicher gegenüber Krankheitserregern und Parasitenbefall sind, schreibt das Wasserwirtschaftsamt. Das hätten die Untersuchungen der vergangenen Jahre ergeben. „Ein Ende des Fischsterbens ist noch nicht abzusehen“, heißt es weiter.

Die Belüftung im Überleiter sei in Betrieb, die durchgeführten Sauerstoffmessungen geben keinen Hinweis darauf, dass die Wasserqualität die Ursache des Fischsterbens sei.

Runder Tisch

Weil die jungen Weißfische jedes Jahr verenden, hat zum Thema Fischsterben im Überleiter West Ende April ein runder Tisch mit Behörden und Vertretern der Fischerei stattgefunden.

Hier wurden Maßnahmen besprochen, die helfen sollen, zukünftiges Fischsterben zumindest einzudämmen. Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach ist hierzu mit dem Fischereiverband Mittelfranken und dem Fischereiverein Absberg in engem Kontakt.

Eine Maßnahme könnte sein, den Überleiter West stärker abzufischen, sagte Fachbereichsleiterin Trommer. Da es im Überleiter zu viele junge Weißfische gebe, würden die Raubfische der großen Zahl nicht Herr. Zudem hätten die Fischereivereine Interesse daran, Weißfische als Futter in ihre Teiche einzusetzen.