Umweltminister zu Gast in Wassertrüdingen

3.5.2019, 17:24 Uhr
Umweltminister zu Gast in Wassertrüdingen

© Peter Tippl

Im Kultur- und Veranstaltungsraum "Alte Säge" an der Wörnitz referierten Bürgermeister Stefan Ultsch, Roland Albert für den Verband der Bayerischen Gärtnereien und Planer Maik Böhmer über die Entstehungsgeschichte der Landesgartenschau in der 6000 Einwohner zählenden Kleinstadt. Initialzündung waren ein Betriebsausflug der Stadt nach Rain am Lech vor zehn Jahren gewesen, und die Tatsache, dass die Umgestaltung von "unschönen Ecken der Stadt" und Pflichtaufgaben wie Hochwasserschutz und Rekultivierung der Bauschuttdeponie mittels einer Gartenschau leichter umgesetzt werden könnten.

Erfolgreich setzte sich die Stadt Wassertrüdingen vor sieben Jahren gegen den Mitbewerber Mühldorf am Inn durch und stieg in die Planung ein. Im Wörnitzpark wurde der notwendige Hochwasserschutz durch Verlegung der Wörnitz in ihr, durch historische Karten belegtes, Flussbett erbracht, ein zwei Kilometer langer Hochwasserdeich in Verantwortung des Wasserwirtschaftsamts Ansbach harmonisch in die Landschaft gelegt und hierdurch Wörnitzpark mit Stadtgarten, Regionalpavillon und Spielplätzen geschaffen.

Eine Wiederbelebung der Altstadt als verbindendes Element beider Ausstellungsbereiche gelang teilweise mit Eröffnung des Regionalladens "KostBar".

"Natur in allen Facetten" prägt den Klingenweiherpark. Der "große Wurf" gelang Planer Maik Böhmer mit einem 900 Meter langen, goldschimmernden Weihersteig, der sich schlängelnd von der "Seerose" im Klingenweiher bis zur "Bergrose" auf dem Deponiehügel erstreckt. Von diesem Weihersteig war der Umweltminister beeindruckt und suchte bei der "Bergrose" das Gespräch mit einem Handwerker. Bürgermeister Ultsch verwies auf das vollgepackte 108-tägige Programm mit rund 10 000 Teilnehmern und dankte dem Freistaat für die Förderung der Kosten von bis zu 80 Prozent.

Der gesamte Investitionsumfang für Hochwasserschutz, Geländegestaltung und Ausstellungsbeiträge beläuft sich auf etwa 16 Millionen Euro.

Für Ansbachs Landrat Dr. Jürgen Ludwig ist die Wassertrüdinger Gartenschau eine beeindruckende Teamleistung. Mutig habe sich die Stadt auch bei finanziellen Einbrüchen nicht vom Weg abbringen lassen, unterstützt vom Landkreis und Freistaat, so Ludwig. "Unsere Gartenschau, eine Gartenschau der gesamten Region" gab der Landrat mit Blick auf die Einbeziehung der Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen und Donau-Ries als Motto aus, denn die drei Landkreise stemmen 150 Veranstaltungen mit 1500 Mitwirkenden.

Glauber bezeichnete Gartenschauen als das beste Instrument für Stadtentwicklung und Ökologie. Die vom Freistaat mit der EU gewährten Mittel von 2,56 Millionen Euro seien für Hochwasserschutz und Rekultivierung von sieben Hektar Bau- und Erdaushubdeponie bestens angelegt und wirkten nachhaltig in die "Nach-Gartenschauzeit" für die gesamte Bevölkerung.

Die aktuellen Vorverkaufszahlen lassen auf eine erfolgreiche Gartenschau hoffen. 5000 Dauerkarten und 10 000 Tagestickets wurden bisher verkauft, 130 Gruppen sind bereits fest angemeldet.

 

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