Weiden sind für die Schafe gerichtet

30.11.2012, 08:14 Uhr
Weiden sind für die Schafe gerichtet

Dort waren rund 100 Bewohner der umliegenden Kommunen damit beschäftigt, den etwa zehn Hektar großen Südhang im Rahmen einer Entbuschungsaktion wieder für die Schafbeweidung nutzbar zu machen.
Norbert Metz vom Landschaftspflegeverband hatte zu der Aktion „200 Hände für den Hesselberg“ aufgerufen, tatsächlich folgten 68 Erwachsene und 30 Kinder der Einladung – fast eine Punktlandung. Für die Kinder gab es eine eigene räumlich getrennte Fläche zum Entbuschen, daneben wurden Spiele gemacht und es gab auch ein Lagerfeuer. Betreut wurden sie von der Naturerlebnispädagogin Hannelore Gebhardt und der Leiterin der Jung­schar Wittelshofen, Sonja Großmann. Die Erwachsenen hingegen mühten sich unter der fachlichen Anleitung von Stefanie Schwarz von der unteren Naturschutzbehörde beim Landrats­amt mit ihren mitgebrachten Werkzeugen – der Maschineneinsatz wurde von der Regierung von Mittelfranken für diese Aktion bezuschusst – an den Steilhängen ab, die zusammengewachsenen Wacholder-, Schlehen- oder Weißdornbüsche zu roden. Denn nur, wenn den rund 800 Schafen des Hesselbergschäfers Rainer Belzner genügend Freiraum gegeben werde, verweilen die Tiere an den Hängen und äsen den Magerrasen ab, begründete Norbert Metz die Entbuschungsaktion.
Diese lag bis 1964 in der Hand der örtlichen Rechtler, dann geriet die Pflege der Berghänge durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft in Vergessenheit. 1998 belebte der Landschaftspflegeverband dann die alte Tradition, nun mit ehrenamtlichen Helfern, wieder. Seit 2009 gibt es regelmäßig alle drei Jahre eine solche Aktion. Norbert Metz freute sich in diesem Zusammenhang über die gute Resonanz in der Bevölkerung der umliegenden Kommunen. Auch der „Hausherr“ und Bürgermeister von Gerolfingen, Karl Fickel, war erschienen, um tatkräftig mitzuhelfen. Daneben kamen auch einige Helfer von den Pferdefreunden Gerolfingen sowie aus den Reihen der Gleitschirm- und Modellflieger, die den Berg mitnutzten, so Metz.
Die von Hand oder mit der Kettensäge weggeschnittenen Gehölze wurden vor Ort gehäckselt, Schlepper der Gemeinde Gerolfingen übernahmen den Abtransport. Wo die Helfer selbst nicht mehr hinkamen oder wo es zu gefährlich gewesen wäre, dort sprang Bernhard Scholl ein. Er hatte zwei sogenannte „Spider-Mäher“ mitgebracht, die mittels Fernsteuerung, geländegängigem Antrieb und niedrigem Schwerpunkt überall dort eingesetzt wurden, wo Menschen nicht hinkamen. Zum Abschluss der Entbuschungsaktion gab es für alle Beteiligten ein verspätetes Mittagessen im Bildungszentrum des Hesselbergs, das von Sponsoren finanziert wurde.

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