Weidenbach: "Hinterwäldlerische Politik" attestiert

10.1.2018, 16:48 Uhr
Weidenbach:

© Margit Schachameyer

Demnächst will die Liste Weidenbach-Triesdorf das bereits beschlossene Bürgerbegehren gegen die Verfüllung des sogenannten Storchenweihers am Schafstall der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf umsetzen. Die Mitglieder der Gruppierung finden es schade, dass das angestrebte Bürgerbegehren zum Teil "als Angriff auf Triesdorf" gesehen werde. Das wurde bei der Versammlung deutlich. Man wolle sich mit dieser Initiative für den Erhalt der Kulturlandschaft und gegen Flächenfraß einsetzen. Die angedachte Verfüllung des Storchenweihers zur Gewinnung von Parkplatzraum für eine neue Schule sei "hinterwäldlerische Politik".

"Der Ausbildungs- und Studienstandort Triesdorf wird weiter wachsen, es soll noch viel mehr gebaut werden", ist sich Mavridis sicher. Daher gehe es jetzt schon um Stellplätze für das übernächste Projekt. Wie dieses weitere Wachstum infrastrukturell aufgefangen werden könnte, darüber sei bisher viel zu wenig nachgedacht worden. Daher überlegt man bei der Liste Weidenbach-Triesdorf, ein neues Verkehrskonzept für Weidenbach und Triesdorf auszuarbeiten. Eine wissenschaftlich zu belegende Tatsache sei, dass die Schaffung von immer mehr Parkplätzen immer mehr Verkehr nach sich ziehe, so Mavridis.

Deswegen sollte etwa die Verbindung zum Bahnhof Triesdorf viel stärker ausgebaut werden. Ein Bus morgens und drei am Nachmittag seien für die Masse an Schülern und Studenten viel zu wenig. Auch sollte das Radfahren stärker gefördert werden, etwa durch zuverlässigen Winterdienst. Mit diesem Verkehrskonzept will sich die Wählervereinigung nun vorrangig beschäftigen.

Am Samstag, 20. Januar, steht zudem der nächste Bürgerstammtisch an, und zwar zum Thema "Herausforderungen des Klimawandels" mit Klimaexperte Ernst Rauch vom Münchner Rückversicherer "Munich Re". Darüber hinaus will der Verein wieder bei der Kommunalwahl antreten. Ein Bürgermeisterkandidat soll gesucht werden. Mavridis hält einen hauptamtlichen Bürgermeister für Weidenbach nicht für notwendig, das derzeitige Bürgermeisteramt sei für die Marktgemeinde zu teuer.

Beim Blick zurück rief Mavridis vier Bürgerstammtische zu verschiedenen Themen und zwei Mitgliederversammlungen in Erinnerung. Aus der Arbeit im Gemeinderat berichtete er sehr kritisch: Die Politik werde weitgehend von der Gemeindeverwaltung bestimmt, die Sachverhalte seien schlecht vorbereitet. Sachpolitik spiele oftmals keine Rolle, und auch Geld nicht. Vieles finde hinter verschlossenen Türen statt

Zu den Tagesordnungspunkten der Sitzungen des Marktgemeinderats gebe es kaum vertiefende Anlagen. Die Stimmung im Ratsgremium empfindet Mavridis als schlecht. Aber auch die Arbeit in der eigenen Fraktion gestalte sich durch anhängige Rechtsstreitigkeiten als sehr schwierig, da hier viel Kraft einzelner Mitglieder gebunden werde, hieß es. Die Mitglieder der Liste Weidenbach-Triesdorf würden an vielen Stellen "abgewatscht" oder nicht ernst genommen, so der Tenor.

Trotzdem soll neben der beschriebenen inhaltlichen Arbeit ein Kalender für das Jahr 2019 mit Fotos und/oder Gemälden von den Schokoladenseiten beziehungsweise idyllischen Ansichten aus Weidenbach und Triesdorf entworfen werden, um damit auf sich aufmerksam zu machen.

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