Wie Cäsar in Altmühlfranken genießen

16.3.2019, 17:17 Uhr
Wie Cäsar in Altmühlfranken genießen

© Jürgen Leykamm

Genießer können sich also jeden Tag der kommenden zwei Wochen mit einem roten "X" im Kalender anstreichen. Im Lateinischen steht dieser Buchstabe bekanntlich für die Zahl "zehn". Und genauso viele Betriebe sind es auch, die sich diesmal an der Aktion beteiligen. Zur Eröffnung trafen sich deren Vertreter bei einem von ihnen, der Gasthof-Metzgerei Kleemann in Pfofeld.

Dort durften die Ehrengäste erst einmal selbst den Kochlöffel schwingen. Denn wenn der Imperator aus dem Süden anreist, dann geziemt es sich wohl, dass sich Landrat Gerhard Wägemann (der auch am Zapfhahn überzeugte) und der Landtagsabgeordnete Manuel Westphal persönlich um die Speisen kümmern.

So galt es für die beiden, einen "Römerteller" zu brutzeln. Dessen Anblick soll an den Limes selbst erinnern: "Die Bratwürste stellen die Balken dar", erklärt Melanie Schröder, Schwester von Chef Marco Kleemann, der das Haus bereits in fünfter Generation leitet.

Für die Querverbindung der Bratwurstbalken sorgt auf dem Teller krosser Speck – und fertig ist das lukullische Grenzvergnügen. Bei dem Gericht handelt es sich nur um eine der vielen Ideen, mit denen das Pfofelder Gasthaus das diesmalige Thema der Genießeraktion in Form von franko-mediterranen Rezepten umsetzt. "Limesspieß" heißt eine andere, mit gebratenen Schweinerückensteaks serviert.

Der große Hingucker beim gemeinsamen Essen zur Eröffnung bildete ein Gericht, das auf die Bewohner eines kleinen gallischen (oder doch fränkischen?) Dorfes anspielt: ein überdimensionaler "Obelix-Spezialburger" als Alternative zum Wildschwein. Auch die anderen neun Gastrobetriebe können mit zahlreichen kreativen, fränkisch-römischen Finessen auf den Tellern aufwarten. Vom römischen Spanferkelrollbraten über den "Tisana Gemüsetopf" bis zum "Saltimbocca alla Romana" reicht die Palette. "Rätisches Schnitzel" und "Cäsarensteak" dürfen auch nicht fehlen, genauso wenig wie der fränkische Karpfen auf Toskana-Art.

Was die Legionäre damals an gewohnten Speisen aus ihrer Heimat mitbrachten, "passt zu unserer heutigen, mediterranen Küche", so Landrat Gerhard Wägemann beim Eröffnungsessen. Wenn deren historische oder moderne Variante dann noch altmühlfränkisch verfeinert wird, ergeben sich zahlreiche "hohe Gaumengenüsse", so dass sich das Durchprobieren entlang der diversen Speisekarten der Betriebe lohne.

Die beteiligten Gasthäuser könnten mit der Aktion selbst dafür sorgen, dass die kulinarische Qualität Altmühlfrankens immer bekannter werde. Im Gasthaus Kleemann wurde das Menü mit einem Limes-Kaffee abgerundet, den eine leckere Kugel Eis bereicherte.

Wer sich nun wie "Cäsar in Altmühlfranken" auf Genusserlebnistour machen will, hat noch bis Sonntag, 31. März, Gelegenheit dazu. Die kulinarischen Wochen wollen bis dahin die Grenzen der verschiedenen Küchen entlang des Limes bewusst niederreißen und mit fantasievollen Kombinationen begeistern.

Mit dabei sind folgende gastronomischen Einrichtungen: Landgasthof Jägerhof (Absberg), Brandenburger Hof (Weißenburg), Hotel Adlerbräu (Gunzenhausen), Landgasthof Zum Schnapsbrenner (Großweingarten), Gasthof-Metzgerei Kleemann (Pfofeld), Gasthof Zum Goldenen Lamm (Wettelsheim), Restaurant Chicorée im Parkhotel Altmühltal (Gunzenhausen), Gasthaus Zum Hirschen (Muhr am See), Gasthaus Zum Hirschen (Gunzenhausen) und Gasthaus Zum Hochreiter (Spalt).

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