Protestbrief verfasst

Windsfeld: Bürger leiden unter Stechmückenplage

26.7.2021, 06:01 Uhr
Wenn die Stechmücken  massenweise über die Menschen herfallen, wie es jetzt nicht nur die Windsfelder erleben, dann wird das Nervenköstum dünner.

© Patrick Pleul, NN Wenn die Stechmücken  massenweise über die Menschen herfallen, wie es jetzt nicht nur die Windsfelder erleben, dann wird das Nervenköstum dünner.

Nicht zum ersten Mal sehen sich die Bürger in dem an der Altmühl gelegenen Dorf einer Stechmückenplage ausgesetzt. Deshalb ging Anfang des Monats ein Protestbrief um. Die Initiative kam von Marion Mayer-Guthmann. Unterschrieben haben 157 Menschen, darunter auch einige Gäste im „Moarhof“. Das Schreiben ging an Günter Ströbel, den Bürgermeister der Gemeinde Dittenheim.

Fünftes Jahr in Folge

Er musste lesen, dass die Windsfelder im fünften Jahr in Folge von Schnaken heimgesucht werden, und zwar sehr massiv. Die Plage dauere erfahrungsgemäß von Ende Mai bis in den späten September. Die Mücken seien vom frühen Morgen bis in die Nacht hinein aktiv mit der Folge, dass der ungeschützte Aufenthalt im Freien „faktisch nicht möglich ist“.


Was Sie gegen die Schnaken tun können


Für die Menschen im Ort bedeute das eine extreme Einschränkung der Lebensqualität, gesundheitliche Gefahren bei vermehrten Stichen und einen erhöhten finanziellen Aufwand durch die Anschaffung von Mückenschutzvorrichtungen. Außerdem sei durch den vermehrten oder gar dauernden Einsatz von Insektenschutzmitteln eine gesundheitliche Gefahr für die Menschen nicht von der Hand zu weisen. Gefordert wird insbesondere ein spezieller Schutz für die kleinsten, gehandicapten und älteren Mitbürger.

Maßnahmen verliefen im Sande

Auf einer Gemeindeversammlung vor zwei Jahren wurden zwar Ansätze für mögliche Maßnahmen vorgestellt, doch das sei alles im Sande verlaufen, so der Wissensstand von Marion Mayer-Guthmann. Mehrmalige Anrufe der Gemeinderäte aus Windsfeld bei verschiedenen Behörden seien allesamt „mangels Zuständigkeit“ abgeblockt worden. Dort schalte man auf Durchzug, bedauert die Initiatorin.

Was die Windsfelder wollen: Der Einsatz von umweltverträglichen Soforthilfemaßnahmen soll kurzfristig geprüft werden. Die Gründe, woher die extremen Populationen kommen, soll geklärt werden. Schließlich sollen diese Ursachen behoben werden. Mayer-Guthmanns Blick richtet sich unter anderem auf die Entwässerungsgräben um das Dorf herum. Sie will nicht ausschließen, dass diese wirkungsvoller betrieben werden könnten. Das jetzige System funktioniere nicht wirklich.


Die Tigermücke lässt sich in Fürth wohl nicht mehr ausrotten


Die Protestler haben ihren Brief auch an das Wasserwirtschaftsamt Ansbach, ans Landratsamt in Weißenburg, an den Bauernverband und an die VG Altmühltal gerichtet. Hilfe erhoffen Sie sich jetzt vom CSU-Landtagsabgeordneten Alfons Brandl aus Herrieden. Er kommt am Mittwoch, 28. Juli, in die Gemeinde Dittenheim. Beginn ist um 13 Uhr. Brandl ist gerne bereit, sich in diesem Rahmen vor Ort über die schwierige Situation in Windsfeld zu informieren. Das soll um 14.30 Uhr geschehen. Brandl gehört im Parlament dem Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten an. Er geht in diesen Wochen zusammen mit seinem Parteifreund Hans Popp, Bezirksrat aus Merkendorf, auf „Sommertour“. Der Termin in der Gemeinde Windsfeld schließt nicht nur den Hauptort, sondern neben Windsfeld auch Sammenheim ein.

Bürgermeister Günter Ströbl weiß, dass es die Windsfelder heuer besonders hart trifft und dass die Probleme schon in der Vergangenheit bestanden. Nach seiner Meinung sollte jetzt als Erstes das Bayerische Umweltministerium auf das Problem aufmerksam gemacht werden. Nötig und sinnvoll wäre eine Studie über die Ursachen, und dabei sollten neben Windsfeld auch die Nachbarorte unter die Lupe genommen werden. So sei zu klären, ob etwa auch Trommetsheim, Ehlheim und Unterasbach in gleicher Weise zu leiden hätten. Das Wasserwirtschaftsamt sei ja bereits eingeschaltet. Die Gemeinde Dittenheim müsse sich danach richten, dass spezielle Bekämpfungsaktionen als Sofortmaßnahme nicht ohne behördliche Genehmigung durchgeführt werden könnten.