Wertvolles Ausstellungsstück

Haus der Bayerischen Geschichte zeigt Sisis Trauerkleid

8.11.2022, 15:33 Uhr
Museumsmitarbeiter Maximilian Brückner enthüllt das Trauerkleid Kaiserin Elisabeths von Österreich.

© --/Haus der Bayerischen Geschichte/dpa Museumsmitarbeiter Maximilian Brückner enthüllt das Trauerkleid Kaiserin Elisabeths von Österreich.

Ab sofort können die Besucherinnen und Besucher des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg eine spektakuläre neue Inszenierung bestaunen, in deren Mittelpunkt die bekannteste Bayerin steht: Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837-1898). In der Dauerausstellung des Museums in Regensburg trägt ein kunstvoll arrangierter Trauerzug den bayerischen Märchenkönig Ludwig II. zu Grabe.

Der Trauermarsch ist zugleich das passende Bild für den sich bereits Ende des 19. Jahrhunderts anbahnenden Untergang der Monarchie. Der Trauerzug besteht aus seltenen und sehr wertvollen Uniformen des königlich bayerischen Hofstaats, die auf kunstvoll gefertigten Metallfigurinen präsentiert werden.

Astronomische Preise

Das aufwendig gefertigte Kleid Kaiserin Elisabeths bildet den Höhepunkt der Inszenierung. Oberteil und Rock sind aus extrem dünnen und feinen Seidentaft und Spitze gefertigt und zeugen vom Modebewusstsein der Kaiserin. Das Haus der Bayerischen Geschichte konnte das Kleid noch zur rechten Zeit zu akzeptablen Bedingungen erwerben. Aktuell erzielen dagegen Devotionalien der Kaiserin beinahe astronomische Preise. Kaiserin Elisabeth war eine Prinzessin aus der Wittelsbacher Nebenlinie der Herzöge in Bayern. Durch die Heirat mit ihrem Cousin Franz Joseph I. stieg sie 1854 zur Kaiserin von Österreich auf.

Sammler würden für das edle Trauerkleid von Sisi Unsummen zahlen.

Sammler würden für das edle Trauerkleid von Sisi Unsummen zahlen. © philipp mansmann, NNZ

Elisabeth war nicht nur die Großcousine Ludwigs II., sondern auch seine engste Freundin. Beide einte ihre Abneigung gegen das strenge höfische Zeremoniell, vor dem sie immer wieder flohen, aber auch ihr jeweils tragisches Ende. Nach dem Tod Ludwigs II. im Starnberger See war Elisabeth als eine der Ersten vor Ort. Die trauernde Kaiserin verabschiedete sich mit einem Jasminstrauß, den sie dem Leichnam Ludwigs in die Hand legte, von ihrem Seelenverwandten.

Als auch noch ihr Sohn Rudolf Selbstmord beging, trug Elisabeth in den folgenden Jahren fast ausschließlich schwarz. Am 10. September 1898 wurde „Sisi“ von einem italienischen Anarchisten ermordet.

Das Haus der Bayerischen Geschichte, Donaumarkt 1, 93047 Regensburg ist geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr. Montags geschlossen. Eintrittspreise ins Museum: Erwachsene: 7 Euro, Ermäßigt (zum Beispiel Senioren, Gruppen ab 15 Personen): 5 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sowie Schüler im Klassenverband und Studierende bis 30 Jahre: Eintritt frei Die Eintrittskarte berechtigt während der Laufzeit der Bayernausstellung „Wirthaussterben? Wirtshausleben!“ bis zum 11. Dezember 2022 am Tag des Erwerbs zum Besuch aller Ausstellungen und Filme im Museum.

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