Agenda-Prozess: Neustart im Herbst

HERZOGENAURACH - Im kommenden Herbst soll der Agenda-21-Prozess in Herzogenaurach Frühlingsgefühle erleben. Dann nämlich soll der Stadtrat über eine „Erneuerung und Stärkung der Nachhaltigkeitsbewegung“ in der Stadt beraten und beschließen.

Wie berichtet, ist der große Schwung des Agenda-Prozesses seit der Gründung vor über 20 Jahren verloren gegangen. „Manches wurde erreicht. Im Laufe der Jahres entstand aber auch Frust: langfristige Gremienarbeit, wenig Aktive, wenig Interesse in Herzogenaurach und im Stadtrat“, sagte Ille Prockl-Pfeiffer, Teamsprecherin des Arbeitskreises "Soziales und Kommunikation", im Mai unserer Zeitung.

Interview mit Ille Prockl-Pfeiffer

Ille Prockl-Pfeiffer: Lokale Agenda in Herzogenaurach am Scheideweg

Seit einigen Monaten schon basteln Ille Prockl-Pfeiffer, die von Anfang an am Agenda-21-Prozess beteiligt ist, der derzeitige Agendabeiratssprecher Johannes Kollinger und Monika Preinl, Sachgebietsleiterin für Natur-, Umwelt- und Klimaschutz bei der Stadt, an einem Modell, wie das Interesse der Bürgerschaft neu entfacht werden kann.

Künftig will man in konkreten Projekten arbeiten, die jeweils einem der 17 Nachhaltigkeitszielen zugeordnet sind, die die Agenda-2030 der Vereinten Nationen formuliert haben. „Es soll eine offene Plattform geschaffen werden, die es allen ermögliche, sich gemeinsam mit anderen Akteuren und der Stadt in einem sogenannten Nachhaltigkeitswerk für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu engagieren“, heißt es im Protokoll der 60. Sitzung des Agendabeirates.

Neben verschiedenen Projektgruppen soll dann, so die Vorstellung, ein Nachhaltigkeitsbeirat das zentrale Organ sein, über den auch Anträge an Bürgermeister, Verwaltung und den Stadtrat mit seinen Ausschüssen eingebracht werden können. In der Agendabeiratssitzung vermerkte Johannes Kollinger, das für eine erfolgreiche Arbeit eines Nachhaltigkeitsbeirates seiner Ansicht nach die Stelle eines Nachhaltigkeitsbeauftragten bei der Stadt zu schaffen sei.

Noch sind eine Reihe von Detailfragen zu klären, aber wohl im September soll der Planungs- und Umweltausschuss die Reform vorberaten. Dann ist der Stadtrat an der Reihe.