Ein Fußball mutiert in Herzogenaurach zur Virus-Variante

HERZOGENAURACH - "Wir dürfen wieder!" Mit diesen freudigen Worten hat Manfred Braun, der Vorsitzende des Kunst- und Kulturvereins Herzogenaurach, die Sommerausstellung im und vor dem KunstRaum eröffnet.

Die erste Ausstellung nach dem langen Lockdown beschäftigt sich - wie kann es anders sein - mit Fußball, steckt Herzogenaurach doch momentan komplett im EM-Fieber. Die deutsche Nationalmannschaft fand den Weg zur Vernissage zwar nicht, dafür aber rund 30 Kunstinteressierte. Und sie wurden nicht enttäuscht.

Beim Gang durch den KunstRaum gibt es viel zu entdecken. © Jeanette Seitz, NN

Was eine Kerngruppe des Vereins aus 13 Kunstschaffenden da auf die Beine gestellt hat, ist beachtlich. Im Kunstraum hängen Gemälde und Zeichnungen, ganz konkrete Darstellungen, aber auch Abstraktes, sogar ein Fußballschuh aus Christbaumkugel-Splittern auf einer gebürsteten Aluminiumplatte. Dazwischen finden aussagekräftige Skulpturen Platz wie "Ein Mann, den Ball betrachtend..." oder "Der Schmerz von Katar". Filigrane Objekte, die mit Hilfe eines 3D-Stiftes entstanden sind, komplettieren das Ganze. So präsentiert sich die Ausstellung sehr vielseitig und facettenreich, jede Künstlerin und jeder Künstler kann die eigenen Stärken und vor allem die eigene Sicht auf "König Fußball" präsentieren. Und dem Betrachter garantiert das spannende Ein- und Ausblicke beim Gang durch den KunstRaum.

Vor der Tür thront ein riesiger Adidas-Ball - auch er freilich zum Kunstwerk erhoben, das erst im Laufe der Vernissage vervollständigt wird. Während Reinhard Grimmer (Gitarre) und seine Frau (Gesang) ein eigens für diesen Anlass und mit Unterstützung von Brigitte Graf-Nekola geschriebenes Lied zum Besten geben, verpasst Walter Scheinkönig dem vorbereiteten Ball noch ein paar letzte "Stacheln" - fertig ist die überdimensionale Virus-Variante "EM 2021.11.06.11.07."

Zur Eröffnung der Ausstellung sprach Reinhard Grimmer. © Jeanette Seitz, NN

Der aktuellen Situation angepasst

Reinhard Grimmer als Leiter der Projektgruppe erläutert das Zustandekommen der Ausstellung. Denn natürlich sei diese bereits 2020 geplant gewesen, als die EM hätte stattfinden sollen. "Doch dann kam Corona." Also legte der Kunst-und Kulturverein alle Planungen auf Eis, nahm diese jedoch wieder auf, als sich abzeichnete, dass die Inzidenzzahlen rückläufig waren und die EM näher rückte. "Natürlich haben wir alles an die aktuelle Situation angepasst", so Grimmer. Aus "Fußballkunst" sei schließlich "Kunstfußball" geworden.

Gemälde, Skultpuren, Objekte - ein Besuch der Ausstellung "Fuß-Ball-Kunst" lohnt sich. © Jeanette Seitz, NN

Den großen Champions-League-Ball von 2019 aus Madrid organisierte Walter Scheinkönig von Adidas. "Er hat das Projekt vorangetrieben, er war der Mann im Sturm", lobt Grimmer Scheinkönigs Engagement. Und auch die anderen Künstlerinnen und Künstler packte wieder der Ehrgeiz. Insgesamt 34 Kunstwerke laden zum Entdecken ein.

INFO: Geöffnet ist die Sommerausstellung bis 4. Juli jeweils Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr (gerne auch mit persönlicher Führung) sowie nach Vereinbarung: Kontakt: Reinhard Grimmer, E-Mail rgdive@t-online.de, Telefon (09135) 6620.