ERH: Schnelltests auch in Stadt- und Gemeinderäten

4.5.2021, 05:41 Uhr
ERH: Schnelltests auch in Stadt- und Gemeinderäten

© Matthias Kronau

In Höchstadt hatten die Christsozialen danach verlangt. Relativ schnell einigte sich die Runde darauf, dass die Ratsmitglieder mit der Ladung zur Sitzung Kits für einen Selbsttest zugesandt bekommen. Ob die Bürgervertreter ihn anwenden bleibt ihnen überlassen. "Wir wollen keine Verpflichtung. Aber jeder soll die Möglichkeit bekommen", hatte Alexander Schulz vorab betont. Von Tests für Zuhörer war nicht die Rede.

In Röttenbach geht der Service sogar noch weiter. Hier werden die Selbsttests den Gemeinderatsmitgliedern teils vor der Sitzung sogar nach Hause gebracht. Auf jeden Fall bekommt jeder Lokalpolitiker kostenfrei die Möglichkeit, sich zu testen, bevor er ins Gremium geht. Alle Gemeindemitarbeiter, die nicht im Homeoffice arbeiten, haben diese Möglichkeit ebenfalls zwei Mal in der Woche direkt vor Ort.

Der Stadtrat Herzogenaurach tagt im Vereinshaus, das eine sehr hohe Decke hat und auch ein Lüftungssystem, das permanent Frischluft zuführt. Außerdem wird der CO₂-Gehalt der Luft gemessen, ein Parameter für die Verbrauchtheit der Luft. Die kleineren Ausschüsse tagen im großzügigen Sitzungssaal im Interimsrathaus (das alte Rathaus wird neu gebaut). Wer von den Mitgliedern Selbsttests machen möchte, bekommt diese von der Stadt gestellt. "Wir haben genügend zur Verfügung", so Bürgermeister German Hacker. Masken tragen ist ohnehin Pflicht.

Das ist auch in Heßdorf so geregelt. "Wir haben genug Selbsttest zur Verfügung", sagt Bürgermeister Horst Rehder. Am Bauhof und im Rathaus werden also jede Menge Stäbchen genutzt. Die Mitglieder des Gemeinderats können das kostenlose Angebot in der Apotheke im Gewerbepark nutzen – Zusendungen von Tests vor der Sitzung gibt es bislang nicht. "Wir warten hier eine einheitliche Regelung ab."

Auch die Gemeinde Kalchreuth war früh dran. Während die Politiker in Berlin noch diskutiert haben, hat die Geschäftsleitung Nägel mit Köpfen gemacht, Schnelltests in der Apotheke besorgt und an Gemeinderäte verteilt. "Die Corona-Maßnahmen werden immer schärfer, etwas mehr Hilfestellung vom Landratsamt würde ich mir manchmal wünschen" sagt Beate Tichatschek-Kult.

In Bubenreuth hat coronabedingt zuletzt nur noch der Haupt- und Finanzausschuss die Gemeinderatsarbeit übernommen. Doch als zuletzt über den Haushalt entschieden werden musste, mussten laut Gemeindeordnung wieder alle 18 Gemeinderäteinnen und Gemeinderäte in der Mehrzweckhalle zusammen kommen. Um das zu ermöglichen, musste auch hier jeder einen Negativtest vorlegen, den Bürgermeister, Verwatungsmitarbeiter, Gäste und Presse eingeschlossen. Mit Regina Klein und Johanne Wilhelm-Wrege gewann die Gemeinde zwei Bubenreuther Ärztinnen, die ehrenamtlich beim Testen halfen. Die Sitzung begann verspätet – dafür gab es keine positiv Getesteten. Am nächsten Tag konnten sich die Getesteten ihr Ergebnis sogar noch schriftlich in der Praxis bescheinigen lassen, um dann mit diesem Dokument irgendwo einkaufen gehen zu dürfen.

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