Eine Genehmigung fehlt noch

Großes Projekt der Lebenshilfe in Herzogenaurach

11.8.2021, 05:59 Uhr
Noch ist das Baugrundstück in der Beethovenstraße leer. Und bis zur Realisierung des Lebenshilfe-Projektes wird es wohl auch noch dauern.

© Matthias Kronau, NN Noch ist das Baugrundstück in der Beethovenstraße leer. Und bis zur Realisierung des Lebenshilfe-Projektes wird es wohl auch noch dauern.

Es ist fast alles in trockenen Tüchern. Und dennoch müssen sich die Bürgerinnen und Bürger in Herzogenaurachs Süden noch gedulden. Ein Zeitraum von drei Jahren steht im Raum. Warum das so ist, erklärt der geschäftsführende Vorstand der Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt, Josef Hennemann, im Gespräch mit dieser Zeitung.

Erste Überlegungen der Lebenshilfe stammen aus dem Jahr 2015. "Da haben wir ein Bedarf an neuen Wohngruppen registriert", so Hennemann. Nach der Bedarfsanerkennung sei man auf der Suche nach einem passenden Standort gewesen. Hennemann erklärt: "Die Standortsuche ist wesentlich. Es sollen nicht alle Gruppen beieinander sein, aber so in der Stadt angesiedelt, dass sich die Bewohner möglichst barrierearm und somit selbstständig bewegen und ins Zentrum gelangen können." So seien die Einrichtungen in der Einsteinstraße, der Würzburger Straße und der Steggasse im Stadtbild verteilt, aber von überall sei die Innenstadt gut erreichbar.

"Eins und eins zusammengezählt"

Gespräche mit Bürgermeister German Hacker, der auch im Aufsichtsrat der Lebenshilfe sitzt, offenbarten das Interesse der Stadt an einem Nahversorger im Stadtsüden. "Und dann haben wir eins und eins zusammengezählt", berichtet Hennemann. Sprich: Die Lebenshilfe bekommt das Grundstück und kümmert sich im Gegenzug um den Nahversorger. Auf dem nordöstlich angrenzenden Grundstück baut die Stadt selbst eine Dreifachsporthalle.

So soll der Komplex der Lebenshilfe an der Beethovenstraße einmal aussehen. Auf dem oben angrenzenden Grundstück baut die Stadt eine Dreifachsporthalle.

So soll der Komplex der Lebenshilfe an der Beethovenstraße einmal aussehen. Auf dem oben angrenzenden Grundstück baut die Stadt eine Dreifachsporthalle. © Jeanette Seitz, NN

Das Baurecht wurde im Mai 2019 durch den Bebauungsplan "Sondergebiet Beethovenstraße" hergestellt. Die Lebenshilfe plant dort nun auf rund 5000 Quadratmetern ein Wohnheim für 24 Bewohnerinnen und Bewohner, eine Kindertageseinrichtung in Trägerschaft der Lebenshilfe mit drei Krippen-/Kindergartengruppen und zwei SVE-Gruppen (schulvorbereitende Einrichtung), ein Café und eben den kleinen Supermarkt.

SVE-Gruppen sollen verlegt werden

Knackpunkt: "Wir würden gerne zwei SVE-Gruppen von Buch nach Herzogenaurach verlegen, aber das ist noch nicht genehmigt", sagt Hennemann. Er findet dieses Konzept, alles unter einem Dach zu haben, gut, aber eine derartige Verlegung habe es bisher noch nie gegeben. Dennoch: "Wir werden dafür kämpfen." Auf diese Genehmigung müsse nun aber noch gewartet werden.

Das Café wird laut Hennemann wahrscheinlich auch die Lebenshilfe betreiben, "das ist eine wichtige Ergänzung für die Gegend". Den Nahversorger allerdings möchte die Lebenshilfe an einen externen Betreiber abgeben. "Da gibt es schon Kontakte, es sollen auch Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung geschaffen werden."

Noch keine konkreten Termine

Sollte die Genehmigung der SVE-Verlegung im Herbst erfolgen, könnte "idealerweise" im nächsten Jahr Baubeginn sein - "wenn sonst alles glatt läuft", schränkt Hennemann ein. "Und dann folgen mindestens zwei Jahre Bauphase." Auf konkrete Termine möchte er sich derzeit nicht festlegen. Er betont aber: "Es ist ein sehr großes Projekt für die Lebenshilfe, wir wollen das auf jeden Fall, aber es muss auch gut durchfinanziert sein. Und es wird gut für diesen Stadtteil." Die derzeit veranschlagten Baukosten liegen bei 17,5 Millionen Euro.

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