Grünzug durchs Wohngebiet in der Reuth bleibt

19.7.2019, 07:00 Uhr
Grünzug durchs Wohngebiet in der Reuth bleibt

© Roland Huber

Der Grünzug von Dambach bis Birkenbühl solle durchgängig erhalten bleiben. Vehement plädierte dafür CSU-Stadtrat Franz Gäbelein nach der erneuten Präsentation des städtebaulichen Konzepts durch das Planungsbüro Vogelsang. Er forderte, vier Reihenhäuser im Planungskonzept zu streichen. Dem schloss sich die Ratsmehrheit nach kurzer Sitzungsunterbrechung auf Wunsch der CSU allerdings nicht an. Gestrichen wird ein Reihenhaus samt Parkplatz. Dies war ein Änderungsantrag von Bürgermeister German Hacker. Der Bebauungsplan geht nun in die öffentliche Auslegung.
Neun Tagesordnungspunkte befassten sich mit dem Thema Reuth, einer der letzten städtischen Flächen, die für Wohnbebauung vorgesehen sind.

Erste Konzepte wurden 2017 präsentiert. Geschaffen werden sollen in Eigen- und Mietwohnungsbau privat finanzierte und öffentlich geförderte Gebäude. Das Wohngebiet vis à vis der Reha-Klinik mit Stadtvillen, zwei gemeinschaftlichen Parkhäusern, Spielgeräten entlang eines Grünzugs, grenzt an die Lessingstraße an, deren teils in der Ratssitzung anwesende Anwohner einengende Wohnverhältnisse fürchten. Ein Viertel der Flächen besitzt die Stadt.
Für die SPD bekundete Sandra Wüstner Einverständnis nach verschiedenen Überarbeitungen, unter anderem der Reduzierung der künftigen Bewohner von anfänglich genannten 1000 Bürgern. Einwände, die dazu führten, dass das gesamte Planpaket zwei Grünen-Gegenstimmen und eine Freie-Wähler-Gegenstimme erhielt, nannte Retta Müller-Schimmel.

Begründung: Innovative Impulse weil „Tiny Houses“ (Minihäuser) fehlten, an die Landwirtsfamilie im Gebiet sei noch kein Angebot der Stadt ergangen, der Flächenverbrauch für stehende Autos sei zu hoch. Die Chance, den „Dambach samt Tal“ in die unmittelbare Nähe der Kita einzubeziehen, sei vertan.
Eine Abkürzung der ausführlichen Erläuterungen der Grünen-Rätin versuchte die FDP-Rätin Britta Dassler mit Hinweis auf Begrenzung der Redezeit auch im Bundestag zu erreichen. Bürgermeister German Hacker verwies auf die Länge der Tagesordnung, die öffentlich schließlich um 22.15 Uhr bewältigt war.
Aus der Perspektive von Frank Gäbelein, der einen schlussendlich mit 15:10 Stimmen abgelehnten Änderungsantrag stellte, waren durch die Konzept-Überarbeitung des Büros Vogelsang zwar „spürbare Verbesserungen“ eingetreten, an anderer Stelle jedoch auch „Verschlechterungen“ wegen des unterbrochenen Grünzugs zum Birkenbühl. Kurt Zollhöfer (CSU) fragte, ob die für den 24. September angekündigte Info-Veranstaltung einen „Placebo“-Termin ohne Einfluss darstelle. Der Bürgermeister widersprach, es brauche eine Beschlusslage.

„Eine ambitioniertere Planung“ in verkehrlicher Hinsicht forderte Konrad Körner (CSU) ein, ebenso eine Visualisierung der Stadtvilla in Distanz zur Gerhart-Hauptmann-Straße. Ille Prockl-Pfeiffer (CSU) verlangte Konzepte für nachbarschaftliches Wohnen. Dies könnten künftige Bauträger realisieren, so die Antwort Hackers. Auch Planerin Kristina Vogelsang unterstrich, mit dem städtebaulichen Vertrag seien gemischte Wohnformen möglich. Auch Flächen für ein Café und ähnliches seien vorgesehen, allerdings müsse sich ein Betreiber finden.

E-Mobilität, wie von Peter Maier (Grüne) gefordert, werde mit dem städtebaulichen Vertrag realisiert. Tiny Houses, so die Planerin,  seien letztlich freistehende Einfamilienhäuser. Man müsse sich fragen, ob man diese auf dem Filetstück an der Reuth zulassen will.
Das Beschlusspaket für das Wohngebiet in der Reuth, begrenzt durch Hans-Ort-Ring im Norden, Dambach im Osten, Gerhart-Hauptmann-Straße und Lessingstraße umfasst nun auch ein Umlegungsverfahren.

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