Herzogenaurach: Ladenvermieter ärgert sich über Parkplatzmangel

25.11.2020, 17:22 Uhr
Herzogenaurach: Ladenvermieter ärgert sich über Parkplatzmangel

© Foto: Matthias Kronau

In der September-Sitzung des Bauausschusses war die Situation bereits Thema. Die Stadtverwaltung hatte nach eigenen Recherchen argumentiert, dass es an allen größeren Stellflächen (Schütt, Realschule, Marktplatz, Vereinshaus) stets genug freie Plätze gebe. Die Wege zu den Geschäften seien zumutbar.

Anlass zu der Debatte war ein Antrag der Freien Wähler, den Parkplatz Rahmberg (Edergasse) für die Öffentlichkeit zu öffnen. Der ist derzeit überwiegend den Anwohnern vorbehalten. Der Antrag wurde in der September-Sitzung mehrheitlich abgelehnt.

Granny‘s Kitchen bleibt zu

Mit der Aussage, es gebe genug Parkplätze, will sich Georg Süß aus dem Steinweg nicht abfinden. Der Vater von Stadträtin Birgit Süß (Freie Wähler) ist gestern an die Presse herangetreten. In seinem Haus im Steinweg 9 war bis zum Corona-Lockdown im Frühjahr "Granny‘s Kitchen" zu finden. "Die Mieterin wird ihr Restaurant nicht mehr öffnen", sagt er.

Hinter dem Anwesen Steinweg 9 ragen die Baukräne der Rathaus-Baustelle in die Höhe. Das Restaurant unten im Fachwerkgebäude wird nicht mehr öffnen.

Hinter dem Anwesen Steinweg 9 ragen die Baukräne der Rathaus-Baustelle in die Höhe. Das Restaurant unten im Fachwerkgebäude wird nicht mehr öffnen. © Foto: Matthias Kronau

Selbst will sich Karoline Bernsteiner nicht öffentlich äußern, doch bestätigt sie, was Georg Süß berichtet: "Ungeachtet von Corona sieht die Mieterin angesichts von Baulärm, Baudreck und fehlenden Parkplätzen keine Chancen mehr an diesem Standort." Georg Süß geht nun auf die Suche nach einem Nachmieter.

Bis dahin sind viele Geschäfte dicht

Wütend ist Georg Süß vor allem, weil man vor Jahren schon eine seiner Meinung nach wichtige Entscheidung versäumt hat. "Um den Parkplatz am Rahmberg zu erreichen, muss man mit dem Auto einen großen Umweg fahren." Es wäre wichtig und auch möglich gewesen, zur rechten Zeit eine direkte Zufahrt von der Hinteren Gasse aus zu schaffen. Dann, so Süß, wäre der Rahmberg-Parkplatz für die nördliche Innenstadt das ideale Gegenstück zum Schütt-Parkplatz im Süden gewesen. "Wie einfach wäre das gewesen, und jetzt muss man teure Tiefgaragen-Plätze schaffen." Bis die fertig seien, so fürchtet Süß, "sind viele Geschäfte schon dicht".

"Es fehlt der Wille"

Er wünscht sich von Stadt und Stadtrat, alles Mögliche zu tun, um neue Stellflächen zu schaffen. Selbst auf dem Hubmann-Areal sollte es möglich sein, etwas herauszuholen. "Aber es fehlt der Wille", glaubt Georg Süß. Er sagt: "Was heißt das, die Wege seien zumutbar? Sie dürfen den Kunden nichts zumuten, sonst bleiben sie einfach weg."

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