Mauersanierung

Herzogenaurach: Schonende Mauersanierung

13.6.2021, 05:49 Uhr
Die Stützmauer entlang des Burgstaller Wegs wird per Spritzbetonsanierung wieder in Ordnung gebracht. Gebaut werden soll vom 5. Juli bis in den Oktober, in dieser Zeit gilt eine Einbahnstraßenregelung.

© Matthias Kronau Die Stützmauer entlang des Burgstaller Wegs wird per Spritzbetonsanierung wieder in Ordnung gebracht. Gebaut werden soll vom 5. Juli bis in den Oktober, in dieser Zeit gilt eine Einbahnstraßenregelung.

Dass Handlungsbedarf besteht, zeigt eine Inaugenscheinnahme der 213 Meter langen Mauer auf den ersten Blick: Großflächig ist der Beton auf der Straßenseite herausgebröckelt, die Stahlarmierung liegt frei und zeigt größere Anrostungen. In seinem jetzigen Zustand ist das Bauwerk dem Verfall geweiht.

Alle Varianten geprüft

Die Sanierungsplanung wurde dem Planungsbüro Herbst übergeben, das alle Varianten prüfte - auch die Möglichkeit, besagte Mauer gleich ganz neu zu bauen. Ein Neubau wäre allerdings deutlich teurer geworden als die jetzt gefundene Lösung, die eine Sanierung in der sogenannten Spritzbetontechnik vorsieht. Im Rahmen des (vorgeschriebenen) Vergabewettbewerbs gab die Erlanger Firma Mauss das günstigste Angebot ab. Dieses liegt mit 237.954,30 Euro um volle 37 Prozent unter dem Kostenvoranschlag und 56.376,96 Euro unter dem zweitplatzierten Sanierungsunternehmen. CSU-Stadtrat Konrad Körner wollte wissen, wie es das Mauss-Team schafft, die Konkurrenz so deutlich zu unterbieten. Bürgermeister German Hacker meinte darauf, dass Mauss zum einen auf Spritzbetonsanierungen spezialisiert ist und dass die größten Unterschiede in den Angeboten bei der Baustelleneinrichtung und der eigentlichen Spritzbetonsanierung aufgetreten seien.

Was wird mit den Bäumen?

Mehr um die Umwelt beziehungsweise die Natur sorgt sich Kreisheimatpfleger und Stadtrat Manfred Welker (FW). Er erinnerte daran, dass hinter besagter Stützmauer eine Reihe von Bäumen steht, um deren Fortbestand Welker sich sorgt. Auch in dieser Hinsicht kann Entwarnung gegeben werden, denn vor allem im Vergleich zu einem Neubau wird die Umgebung bei der Spritzbetonsanierung verhältnismäßig gering beeinträchtigt. Die Beton-Oberschicht wird entfernt, danach mit Spritzbeton gleichsam eine neue Hülle für das Stahlgerippe der Stützmauer geschaffen. Die am Stahl schon entstandenen Roststellen werden gesäubert, für den künftigen Korrosionsschutz sorgt die Betonschicht selbst, weil Beton ein basisches Verhalten zeigt und den Rostbefall stark bremst beziehungsweise gar nicht erst zulässt. Da brauche es dann auch keine spezielle Versiegelung der Betonoberfläche.

Einbahnstraßenregelung in der Bauzeit

Der Burgstaller Weg ist bekanntlich auch der wichtigste Zugang zu der Grundschul-Dépendance, die seinen Namen trägt. Deshalb fragten sich mehrere Räte im Haupt- und Finanzausschuss, wie es in der Sanierungsphase mit möglichen Verkehrsbehinderungen auch und gerade für Schulkinder beziehungsweise ihre Eltern aussieht. Christian Bendler vom städtischen Bauamt konnte sie beruhigen: Um eine Vollsperre komme man bei dieser Sanierungsmethode herum, es werde ausreichen, im Burgstaller Weg während der Bauarbeiten eine Einbahnstraßenregelung einzurichten. Der Baubeginn ist für Montag, 5. Juli, geplant; im Oktober will man mit der Spritzbetonsanierung fertig sein. "Die nächsten 30 Jahre kann die Mauer so stehen bleiben", ist Christian Bendler überzeugt. Diese Ansicht teilt der Haupt- und Finanzausschuss und gab für die Sanierung am Ende einstimmig "grünes Licht".

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