Herzogenaurach: Wo sind Freiflächen für Photovoltaik?

15.4.2021, 11:28 Uhr
Herzogenaurach: Wo sind Freiflächen für Photovoltaik?

© Geobasisdaten: Bayerische Vermessungsverwaltung

Kürzlich wurde bereits im Agenda-21-Beirat diskutiert. Beiratssprecher Johannes Kollinger vom Arbeitskreis Energie hatte beantragt, dass die Stadt herausfinden solle, ob und wo noch Flächen für die Nutzung von Photovoltaik zur Verfügung stehen. Es könnte dabei eine Auflistung entstehen, ob und wie bestimmte Flächen genutzt werden könnten. Denkbar sei dann zum Beispiel, dass eine Fläche einer Energiegenossenschaft angeboten werden könnte.

"Immer Einzelfallentscheidung"

Eine solche Liste, wo sich die Stadt PV-Anlagen konkret vorstellen könnte, werde es aber wohl nicht geben, sagte Bürgermeister German Hacker der Stadt. Das sei erstens sehr aufwendig, zum anderen sei die erste Frage ja, ob die Eigentümer überhaupt bereit sind, ihre Flächen zur Verfügung zu stellen. "Es wird also immer eine Einzelfallentscheidung sein." Das heißt: Erst, wenn es einen konkreten Plan oder Anfrage für eine bestimmte Fläche gibt, wird die Stadt tätig.

Komplexe Fragestellungen

Das heißt aber nicht, dass sich der Stadtrat keine Gedanken machen sollte, unter welchen Umständen er denn grundsätzlich bereit ist, solche Anlagen zuzulassen. "Es sind durchaus komplexe Fragestellungen", so der Bürgermeister. Was könnten die Kriterien sein, nach denen entschieden wird? Verträglichkeit mit dem Stadtbild beziehungsweise Landschaftsbild könnte ein Faktor sein, oder auch der Flächenverbrauch, die Sichtbarkeit, die Nähe zur Bebauung.

Dachquote, Wertschöpfung?

Möglich wäre auch, die Genehmigung für Freiflächenanlagen an den Anteil von PV-Anlagen auf Dächern zu koppeln. "Es könnte ja durchaus ein Argument sein, dass bis zu einem gewissen Prozentsatz erst die vorhandenen Dächer genutzt werden sollten", so Hacker. Oder aber: Wie sind PV-Freiflächenanlagen zu bewerten, die so konzipiert sind, dass sie zu einem gewissen Grad sogar als Ausgleichsflächen dienen können? Ein weiteres mögliches Entscheidungskriterium: Wo liegt die Wertschöpfung, also wer verdient am Sonnenstrom? Eine Firma, ein Investor, oder Bürgerinnen und Bürger in einem Beteiligungsmodell?

Zur Diskussion

Die Verwaltung will alle möglichen Kriterien zusammentragen und sie dann dem Planungs- und Umweltausschuss zur Diskussion vorlegen. Auch in anderen Gemeinden des Landkreises wird über einen solchen Kriterienkatalog gesprochen beziehungsweise ist schon darüber beschlossen worden, so etwa in Lonnerstadt, Mühlhausen und Vestenbergsgreuth.

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