Herzogenauracher Reha-Klinik ist gerüstet

3.4.2020, 17:50 Uhr
Herzogenauracher Reha-Klinik ist gerüstet

© Foto: Günther Distler

Von der Stroke Unit in Erlangen, die Schlaganfälle versorgt, kamen bereits zusätzliche Kapazitäten nach Herzogenaurach. Intensivpatienten aufzunehmen, dafür wäre die Reha-Klinik in Herzogenaurach allerdings nicht ausgestattet.

In engem Kontakt

Seit Wochen steht die Klinikleitung auf der Grundlage einer Allgemeinverfügung des Ministeriums mit dem Führungskreis Katastrophenschutz des Landratsamts in engem Kontakt. Diskutiert werden Fragen wie: "Welches Ausmaß nimmt die Welle an? Wie belastbar sind die Meldesysteme?" Dies berichtet Bastian Ringelhann, der Kaufmännische Direktor der Fachklinik Herzogenaurach. Eine lange Liste hausinterner Vorkehrungen wurde in der Reha-Klinik getroffen, um der Corona-Ausbreitung zu widerstehen. Dies dient dem Schutz von Patienten und Pflegepersonal. Die Anzahl der Patienten wurde bewusst reduziert.

Der ohnehin "sehr hohe Hygienestandard", so Ringelhann, wurde noch mehr differenziert: "Wir können klar benennen, wer mit wem Kontakt hatte." Fast täglich werde der Hygieneplan überarbeitet.

Kein Kulturprogramm

Mehr Distanz wurde auf allen Ebenen realisiert: Die Entfernung zwischen Therapeuten und Patienten, Essensausgaben auf den Stationen anstelle im Gemeinschaftsraum. Gruppengrößen wurden verkleinert. Das Kulturprogramm wurde eingestellt. Anreisende – manche sagten auch ab – werden telefonisch abgefragt nach den Kriterien des Robert-Koch-Instituts.

Schleuse für Lieferanten

Bei Auffälligkeiten wird sofort der Dienstarzt eingeschaltet. Patienten können isoliert werden. Es gibt eine Lieferantenschleuse. Ohnehin herrscht ein Besuchsverbot.

Beatmungsplätze zu stellen, dieser Schritt sei allerdings zu groß. Zum einen müssten die Geräte verfügbar sein, zum anderen müsste das Personal geschult werden: "Das geht nicht in zwei Wochen", weiß Bastian Ringelhann.

Schutzausrüstung für "unser sehr motiviertes Personal", so der Geschäftsführer, sei vorhanden. Als Klinikgruppe habe man Lieferanten für Kittel, Kopfhauben, Handschutz, FFP2-Mundschutz, Desinfektionsmittel rechtzeitig über Netzwerke kontaktiert. Kein Mitarbeiter müsse fürchten, dass die Hygienemaßnahmen nicht im Fokus stünden. Allerdings sei der Beruf des Einkäufers zurzeit "ein Fulltime-Job."

Bastian Ringelhann: "Wir sind vorbereitet."

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