Landkreis ERH gibt sich Leitlinien zur Jugendhilfe

17.5.2021, 17:48 Uhr
Jugendkonferenzen gehören zu den Instrumenten, mit denen die Beteiligung junger Menschen gefördert wird.

© Foto: Eduard Weigert Jugendkonferenzen gehören zu den Instrumenten, mit denen die Beteiligung junger Menschen gefördert wird.

In besagten Leitlinien findet sich Grundsätzliches, aus dem die Verantwortung spricht, welche die Älteren für Heranwachsende haben. Zentral ist eine gemeinsame kommunale Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, die "kinder- und jugendgerechte Lebensräume" fördern soll, welche zu Alter und Entwicklung passen.

Jugendhilfeplanung berät

Dabei soll die Jugendhilfeplanung eine beratende Funktion einnehmen und beispielsweise darauf hinarbeiten, dass Städte und Gemeinden eine Bauleitplanung verfolgen, die an den jeweiligen Lebensphasen orientiert ist. Konkret geht es um Aktions-, Frei- und Spielflächen für Kinder und Jugendliche.

Beteiligung fördern

Außerdem soll auch die Beteiligung junger Menschen auf kommunaler Ebene gefördert werden. In diesem Zusammenhang ist auch die in Herzogenaurach bevorstehende Gründung eines Jugendparlaments, über die in dieser Woche noch der Stadtrat zu befinden hat, die folgerichtige Umsetzung übergeordneter Planungen zur Jugendhilfe.

Kinderschutz ist sehr wichtig

Ganz wichtig sind den Schöpfern der aktuellen Leitlinien der Kinderschutz, die Kinderrechte und die Beteiligung an Prozessen, die sie unmittelbar betreffen. Die Präambel: "Alle Kinder und Jugendlichen haben das Recht auf Schutz und gewaltfreies Aufwachsen." Man nehme den "aus dem staatlichen Wächteramt resultierenden Schutzauftrag zur Abwehr von Kindeswohlgefährdungen" zuverlässig wahr und unterstütze auch regionale Kinderschutz-Partner*innen in ihren Netzwerken.

Chancengleichheit im Fokus

Im Fokus steht nicht zuletzt die Chancengleichheit: "Die Zukunft unseres Landkreises sind die Kinder und Jugendlichen. Es ist darum notwendig, Bedingungen zu schaffen, die es allen Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihre Fähigkeiten und Talente zu entfalten. Dabei spielt die Inklusion eine Rolle – Auswirkungen individueller Lebenslagen und Benachteiligungen sollen weitgehend reduziert werden, um bestmögliche Bedingungen für alle zu schaffen. In die Planungen werden auch Krisen mit schweren Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche wie die aktuelle Corona-Pandemie aufgenommen.

Präventions-Angebote

Flankiert wird die Arbeit der Jugendhilfe von Präventions-Angeboten, zu denen auch der barrierefreie Zugang zu Bildung und der Erwerb von Schlüsselkompetenzen zählen. Dabei soll auch die Jugendhilfe einem Qualitätsmanagement mit regelmäßigen Kontrollen unterworfen sein. "Das Konzept wird fortgeschrieben und reagiert damit flexibel auf Veränderungen. Wir lernen aus Fehlern, schwierigen Verläufen und unvorhergesehenen Situationen und nehmen Anpassungen im Sinne der Familien, Kinder und Jugendlichen vor", heißt es zum Abschluss der Leitlinien. Hier wird auch betont, dass der Landkreis ERH über die finanziellen Mittel verfügt, um dieses Konzept auch umsetzen zu können.

Breite Zustimmung

Im Kreistag fand der Konzeptentwurf breite Zustimmung und wurde am Ende auch einstimmig verabschiedet. Die Zukunft, sie hat bereits begonnen.

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