Philharmonischer Chor: Jubiläum mit "Joshua"

15.11.2019, 15:45 Uhr
Philharmonischer Chor: Jubiläum mit

© Foto: Stadtmarketing Herzogenaurach

An der Aufführung unter der Leitung von Ronald Scheuer wirkt neben dem Philharmonischen Chor das Orchester "La Banda" mit, das sich speziell der historischen Aufführungspraxis auf historischen Instrumenten verschrieben hat. Die Solisten sind Katrin Küsswetter (Sopran), Franz Vitzthum (Altus), Philip Farmand (Tenor) und Julian Orlishausen (Bass).

Neue große Form

Schon während seiner Zeit als Komponist italienischer Opern entwickelte Georg Friedrich Händel eine neue Kunstform: das englische Oratorium. In England war das Oratorium bis dahin unbekannt. Er schuf damit eine neue große Form des musikalischen Dramas, die von der Bühne losgelöst ist.

Durch den Verzicht auf szenisches Spiel, Kostüme und Masken wird der Handlungsablauf nun ausschließlich in die Phantasie des Zuhörers verlagert. Entsprechend wird der ideelle und sinnliche Gehalt eines Werkes intensiviert. Der Chor ist jetzt nicht nur integriert, sondern er wird zum wesentlichen Glied und Träger der Handlung. Händel führte seine Oratorien in eigener Regie auf und öffnete einem neuen Publikum, nämlich dem bürgerlichen, die Pforten.

Das dreiteilige Oratorium "Joshua" komponierte Georg Friedrich Händel innerhalb von nur vier Wochen im Sommer des Jahres 1747. Das Libretto basiert auf dem Buch Josua. Es greift darin wie bei "Samson", "Judas Maccabaeus", "Joseph and his Brethren" u. a. eine Kerngeschichte des Alten Testaments auf, die Eroberung des gelobten Landes Kanaan durch die Israeliten nach der Belagerung und Einnahme der Stadt Jericho.

Joshua führte dabei als Nachfolger des Moses die Israeliten an. Am siebten Tag der Belagerung Jerichos lässt Joshua die Bundeslade um die Stadt tragen. Danach brachte der Klang von sieben Trompeten die Stadtmauern zum Einsturz. Mit Gottes Hilfe lässt Joshua die Sonne stillstehen, um den Ausgang einer Schlacht zu beeinflussen und vollbringt weitere Wunder. Das Oratorium beschließt der Chor mit einem mächtigen Lobgesang auf den Gott Israels.

Die Uraufführung fand 1748 im Theatre Royal in Covent Garden statt. Das Werk wurde 1752, 1754 und 1756 auch in anderen englischen Städten wiederholt. Es entwickelte sich bald zu einem der erfolgreichsten Oratorien Händels. Wie im Original wird "Joshua" in Herzogenaurach in englischer Sprache aufgeführt.

InfoEintrittskarten für das Konzert sind im preisgünstigeren Vorverkauf in der Tourist Information, Hauptstraße 34, bei jeder Reservix-Vorverkaufsstelle und online im Internet unter www.herzogenaurach.de erhältlich. Restkarten können an der Abendkasse ab 19 Uhr erworben werden. Weitere Informationen im Internet unter www.herzogenaurach.de und unter  Telefon (0 91 32) 90 11 20.

Hintergrund:

In den vergangenen 25 Jahren führte der "Philharmonische Chor Herzogenaurach", ehemals "projektchor herzogenaurach", die bedeutendsten Meisterwerke der Oratorienliteratur auf, wirkte bei allen Konzerten von "Klassik am See" mit Chorbeteiligung mit und fungierte bei zwei Opernproduktionen unter Ljubka Biagioni zu Guttenberg bei "Klassik am See" auch als Opernchor.

 

1995 wurde der Chor von Ronald Scheuer als "projektchor herzogenaurach" gegründet und trat dann mit der Aufführung des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach zum ersten Mal an die Öffentlichkeit.

 

Mit Unterstützung der Stadt Herzogenaurach unter der Schirmherrschaft des Altbürgermeisters Hans Lang konnte dem Chor schon damals ein Berufsorchester, die Hofer Sinfoniker, zur Seite gestellt werden. Ein Jahr später wurde anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Stadt Herzogenaurach auf dem Weihersbachgelände in einer fast schon legendären Aufführung die "Carmina burana" von Carl Orff zusammen mit dem Jugendchor von St. Magdalena unter freiem Himmel zur Aufführung gebracht.

In den darauffolgenden Jahren wurden in Zusammenarbeit mit der Stadt Herzogenaurach unter Ronald Scheuers Leitung eine Vielzahl von Projekten realisiert, u. a. J. S. Bachs "Weihnachtsoratorium" , "Johannespassion", "h-moll Messe" und "Magnificat", M.A.Charpentiers "Te Deum", A.Vivaldis "Gloria", Händels "Messias" "Alexanderfest", "Judas Maccabäus" und "Samson", Haydns "Schöpfung" und "Nelsonmesse", W.A.Mozarts "Requiem" und die "c-moll Messe".

 

Als Orchester fungierten dabei die "Hofer Sinfoniker", die "Nürnberger Sinfoniker", die "Vogtland Philharmonie", das "Bayerische Kammerorchester", das Barockorchester "La Banda" sowie Mitglieder der "Nürnberger Philharmoniker" sowie der "Bamberger Symphoniker".

 

Bei "Klassik am See" konzertierte der Philharmonische Chor Herzogenaurach sowohl alleine als auch zusammen mit dem "Philharmonischen Chor Nürnberg", der "Kantorei St. Matthäus", sowie im letzten Jahr in einer umjubelten Aufführung der "Carmina burana" zusammen mit dem "Siemenschor Erlangen" und den "Nürnberger Meistersingern".

Keine Kommentare