Schlosssanierung: Verwirrende Bodenaufbauten

15.11.2019, 15:23 Uhr
Schlosssanierung: Verwirrende Bodenaufbauten

© Foto: Stadtbauamt

"Unterschiedliche, verwirrende Bodenaufbauten" seien ans Licht gelangt, berichtete Architekt Christoph Schmidt vom Büro Bär, Stadelmann, Stöcker bei seinem Vortrag über den Stand der Dinge im Haupt- und Finanzausschuss. Entfernt wurden die Oberbodenbeläge in der ehemaligen Stadtbibliothek, Balken wurden von einer Holzgutachterin vor Ort kartografiert und in eine Computergrafik übertragen, jeder Balken erhielt eine Nummer.

Verschiedenste Schadbilder durch Holzbock und Pilzbefall traten zutage. Mit dem Statiker und dem Denkmalschutz wird über die Sanierung beraten. Manche Balken, etwa an der Stelle der früheren Küche, seien "komplett pulverisiert", so der Architekt. Befinde sich eine Stuckdecke darunter, so sei es "eine Denksportaufgabe", wie diese zu erhalten sei. Deutlich ist nun schon, dass eine Trennwand auf dem Flur beim Planungs- und Bauamt entfernt wird. Mit Glas soll Licht ins Schloss gelangen. Im künftigen Trauzimmer soll auch ein Spitzbogen erhalten bleiben. Die Bauforschung will noch einmal die ehemaligen Bauamtsräume untersuchen. Dort ist unter anderem auch eine Steinstufe aufgetaucht.

Das Schloss wurde zwischen 1718 und 1721 im Barockstil erbaut. Auftraggeber war Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn, der auch Schloss Weißenstein in Pommerfelden errichten ließ. Nach 1810 und vor allem nach 1900 wurde das Schloss als reines Ämtergebäude genutzt. Bei Führungen wurden vor allem der mächtige Aufgang, die Stuckdecke, das Trauzimmer, die aufwendigen Türstöcke und schließlich ein Teil des Dachgeschosses gezeigt.

Auf die Sanierungsbedürftigkeit wurde bereits beim Denkmaltag 2017 hingewiesen: Marode Leitungen und instabiles, feuchtes Mauerwerk waren zutage getreten. Die Kostenschätzung für die Sanierung lag bei 8,6 Millionen Euro.

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