Schnelltest-Zentrum startet in Herzogenaurach

11.3.2021, 05:50 Uhr
Schnelltest-Zentrum startet in Herzogenaurach

© Hans von Draminski

Erste Station ist der Parkplatz vor dem derzeit geschlossenen Herzogenauracher Freitzeitbad Atlantis. Ein Zelt und ein Container sind nebeneinander aufgebaut. Im Zelt warten zwei ASB-Mitarbeiterinnen, bei denen Valentin Schaub seinen Ausweis vorzeigt und anhand seiner persönlichen Daten in einem Register festgehalten wird. Nach kurzer Wartepause geht es für ihn weiter in den Feuerwehr-Container, wo eine Testärztin schon auf den 80-Jährigen wartet, um bei ihm per ins Nasenloch eingeführtem Wattestäbchen einen Schnelltest vorzunehmen.

Aufgabe vom Bund

„Vom Bund haben wir als Kreisverwaltung die Aufgabe bekommen, bis spätestens Anfang April ein Schnelltestangebot umzusetzen“, erklärt Landrat Alexander Tritthart. Dieses ist für Landkreisbürgerinnen und -bürger kostenlos, die Testteilnahme ist ohne Anmeldung möglich. Der Bund trägt auch die Kosten der Aktion.

Zusammenarbeit von Feuerwehr und ASB

Dank der engen Zusammenarbeit mit Feuerwehr und ASB habe sich die Aufgabe sehr kurzfristig – in weniger als einer Woche von der Verkündung auf Bundesebene bis zur Realisierung – umsetzen lassen. Laut Auskunft von Kreisbrandrat Matthias Rocca kommt dabei ein sogenannter Abrollbehälter zum Einsatz.

Transportables Modul

Als Testzentrum dient ein transportables Modul, das normalerweise für „große Einsatzlagen“ gedacht ist, in denen es als Besprechungszimmer fungiert, wie Rocca erläutert. Die Feuerwehr baut den Container auf und ab. Das medizinische Personal koordiniert Marc Clemenz vom ASB-Regionalverband Erlangen-Höchstadt.
Der Abstrich per Wattestab ist schnell geschehen. Valentin Schaub wird in den vor dem Feuerwehr-Container aufgebauten Wartebereich geleitet, wo er auf das Ergebnis wartet. Insgesamt werden bei der Premiere rund 100 Menschen getestet, alle negativ.

Zügig, aber weniger genau

„Antigen-Schnelltests heißen so, weil das Ergebnis schnell vorliegt. Dafür wird ein Nasen- oder Rachenabstrich gemacht und vor Ort ausgewertet“, weiß Alexander Tritthart. Die Zügigkeit wird allerdings mit einer im Vergleich zu den aufwendigeren PCR-Tests (Polymerase Chain Reaction) geringeren Genauigkeit erkauft. Die Kapazität reicht für 15 bis 20 Tests pro Stunde.

"Ich gehe mit gutem Beispiel voran"

„Ich bin Ortsvorsitzender des VdK Seebachgrund und habe im Vorfeld alle unsere Mitglieder angeschrieben, dass sie sich testen lassen sollen und gehe natürlich mit gutem Beispiel voran“, erzählt Valentin Schaub, während er das Testergebnis abwartet. 
Draußen vor dem „Empfangszelt“ beim „Atlantis“ steht Jürgen Bauer, Geschäftsleiter der Herzo Werke GmbH, und freut sich merklich über die wachsende Schlange Testwilliger vor dem mobilen Testzentrum. „Ich hoffe, dass hier alle negativ getestet werden“, meint Bauer.

Menschen aller Altersgruppen

Unter den Wartenden: Menschen fast aller Altersgruppen vom jungen Vater mit seinem kleinen Sohn bis zu Rentnern wie dem 81-jährigen Karl Taschner aus Herzogenaurach. „Das ist mein erster Corona-Test“, sagt Taschner, der sich „wohl und gesund“ fühlt und den Test „nur zur Sicherheit“ hat machen lassen.

Ergebnis nach 20 Minuten

Nach gut 20 Minuten kommt ein ASB-Mitarbeiter aus dem Feuerwehr-Container und überreicht Valentin Schaub eine Bestätigung mit dem Briefkopf des Arbeiter-Samariter-Bundes. Hier steht zu lesen, dass Schaubs Test ein negatives Ergebnis hatte. Aufatmen bei Schaub, der freilich genau weiß, dass dies nicht mehr als eine Momentaufnahme darstellt. Auch Karl Taschner wird negativ getestet.

Donnerstag von 17 bis 20 Uhr in Heroldsberg

„Fällt so ein Test positiv aus, dann muss sich die oder der Betreffende sofort in Quarantäne begeben und einen PCR-Test nachschieben, um das Ergebnis zu bestätigen“, betont Alexander Tritthart.
Das mobile Schnelltestzentrum steht am Donnerstag, 11. März, 17 bis 20 Uhr, hinter dem Rathaus am Bürgersaal in Heroldsberg im Landkreisosten.

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