Unterschrift besiegelt den Orgel-Neubau

HERZOGENAURACH - Der nächste Schritt für eine neue Orgel ist getan. Doch warum braucht die Evangelische Kirche in Herzogenaurach überhaupt eine neue Orgel?

"Das ist ein besonders schöner und aufregender Tag", sagt Sandra Wüstner, Kirchenvorsteherin der Evangelischen Kirche Herzogenaurach und zweite Vorsitzende des Orgelbauvereins. Und dann können sie sowie Kirchenvorsteher Karl-Heinz Schmidt und Kantor Gerald Fink beobachten, wie Pfarrer Oliver Schürrle schwungvoll seine Unterschrift unter ein Dokument setzt. Ein wahrhaft historischer Moment.

Doch was ist an diesem Dokument so besonders? Es handelt sich um einen Orgelbauvertrag. Schon mit der Kirchenerweiterung im Jahr 2010 wurde darüber nachgedacht, für die neue Kirche auch eine neue Orgel anzuschaffen. Zunächst jedoch fand die alte Orgel Platz im neuen Altarraum – wenngleich klar war, dass es sich nur um eine Übergangslösung handeln konnte, da der Kirchenraum nun sehr viel größer war als vorher. "Diese Orgel ist zu wenig klangreich, um den Raum entsprechend zu füllen", erklärt Gerald Fink.

Also wurde ein Wettbewerb ausgerufen, den die Orgelbaufirma Waltershausen GmbH gewonnen hat. Die große Herausforderung bestand darin, dass im Chorraum der Kirche – der einzig denkbare Platz für eine Orgel – ein größeres Instrument stehen soll. An dieser Stelle sind die Elemente der alten Kirche besonders deutlich sichtbar und Architekt Eberhard Wimmer wollte, dass diese Elemente auch weiterhin sichtbar sein sollten. Und trotzdem soll dort nun eine Orgel mit 33 Registern stehen. "Durch Verhandlungen mit dem Architekten und dem Baureferat des Landeskirchenamtes fand sich eine gute Lösung", so Pfarrer Schürrle. "Aber es ist insgesamt ein langer Weg gewesen."

Dezent und unaufdringlich

Und Gerald Fink erläutert: "Die neue Orgel wird genauso dezent und unaufdringlich wie die alte, nur etwas größer und perfekt eingepasst in den Chorraum." Details wie beispielsweise die Farbgebung seien noch zu klären.

Am Sonntag nun hat Oliver Schürrle den Orgelbauvertrag unterschrieben. Die Kirchengemeinde bestellt damit die Orgel für einen Angebotspreis von 576 000 Euro und streckt das Geld zunächst vor. Schürrle: "Die Gründung eines Orgelbauvereins und Zuschüsse der Stadt Herzogenaurach sowie Spenden von Bürgern lassen uns hoffen, die finanziellen Mittel aufzutreiben."

Beginn des Orgelneubaus ist im Januar 2021, Fertigstellung soll gegen Ende 2022 sein.

Info: Wer für die neue Orgel spenden möchte: Spendenkonto der Kirchengemeinde, IBAN: DE64763500000006000042.