Spaziergang mit dem Bürgermeister

Wir sind die Neuen: Herzogenaurach begrüßt Zugezogene

12.7.2021, 14:01 Uhr
Bürgermeister German Hacker lädt immer wieder Zugezogene ein, um ihnen die Stadt zu zeigen.

© Margot Jansen, NN Bürgermeister German Hacker lädt immer wieder Zugezogene ein, um ihnen die Stadt zu zeigen.

Nicht ohne Stolz verwies der Bürgermeister darauf, dass drei Weltkonzerne – adidas, Puma und Schaeffler – in Herzogenaurach gegründet wurden und noch immer ihren Stammsitz hier haben. adidas war auch der Grund für Familie Köppe aus Shanghai nach Herzogenaurach zu ziehen.

Was hat die Kleinstadt mit den großen Namen zu bieten? Da gibt es die 700 Jahre alte Stadtpfarrkirche St. Magdalena mit einem der größten Tonnengewölbe Süddeutschlands und der renommierten Metzler-Orgel. Daneben das spätgotische „Seelhaus“ – eine Doppelhaushälfte im Fachwerkbau und eines der ältesten Gebäude der Stadt. Und immer wieder adidas und Puma. Am Hirtengraben der Familienstammsitz der Familie Dassler. Der Schusterbrunnen, der nicht nur als Denkmal für die „Schlappenschusterstadt“ gedacht ist, sondern auch die Konkurrenz zwischen den verfeindeten Brüdern Adolf (adidas) und Rudolf (Puma) symbolisiert.

Dann folgt der Bummel durch die Hauptstraße. Im westlichen Teil hatte der Opa von Hacker seine Zahnarztpraxis. Als 1945 die Amerikaner einmarschierten bat man ihn, da er gut englisch sprach, die Sieger mit einer weißen Fahne von der friedlichen Absicht der Herzogenauracher zu überzeugen. So blieben die Türme, die Fachwerkhäuser und das alte Rathaus erhalten. Aber in den Zeiten der autogerechten Stadt zog man tatsächlich in Erwägung die beiden Türme abzureißen um den Autoverkehr flüssiger zu machen. Das aktuelle Hochwasser hat die Stadt größtenteils verschont, nur der Parkplatz „An der Schütt“ war überflutet. Das sah am 28. 7. 1941 ganz anders aus. Im ehemaligen Badhaus, der jetzigen Volkshochschule stand das Wasser meterhoch und reichte sogar bis zur Hauptstraße.

Dabei zeigt Hacker gern Sehenswürdigkeiten wie die Stadtpfarrkirche oder den Stammsitz der Familie Dassler.

Dabei zeigt Hacker gern Sehenswürdigkeiten wie die Stadtpfarrkirche oder den Stammsitz der Familie Dassler. © Margot Jansen, NN

Begleitet wurde der Rundgang von den klappernden Störchen. 2008 erwählte sich der erste Storch Herzogenaurach als Heimat. Inzwischen ist kaum noch ein Dachfirst unbewohnt. So einfach war die Wohnungssuche für die Neubürger und Neubürgerinnen allerdings nicht. Nicole aus Unterfranken arbeitet schon seit drei Jahren bei Schaeffler und hat jetzt erst die geeignete Wohnung gefunden. Anastasia Brunner aus Hamburg hatte mehr Glück. Sie fand eine passende Wohnung und nimmt das Pendeln zu Siemens nach Erlangen gerne in Kauf. Einige Paare aus dem Umkreis hatten sich aus familiären Gründen für die Aurachstadt entschieden. Sie sondierten schon länger den Herzogenauracher Wohnungsmarkt und waren jetzt erfolgreich. Mit einem Bummel und einer Stärkung in den Weihersbachanlagen endete der unterhaltsame informative Schnupperkurs für die Neuen.

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