X-World-Skateshop in neuem Domizil

20.4.2021, 05:59 Uhr
X-World-Skateshop in neuem Domizil

© Edith Kern-Miereisz

Marco Giehm, der vor über 20 Jahren den X-World Skateshop ursprünglich in der Engelgasse gründete und mithalf, Sportarten, die aus den "sunny states" wie Florida und Kalifornien in USA stammen, in Herzogenaurach bekanntzumachen, eröffnete sein Geschäft nach dem Umzug von der Schütt in den Steinweg neu.

Rollschuhe in Bonbonfarben, der neueste Trend, eine Reminiszenz an die 1950er Jahre, lassen schon mal Kundinnen ins Geschäft lugen, die mit der sportlichen Welt um den Skatepark in Herzogenaurach nicht so vertraut sind. "Es ist für jeden was dabei", stimmt Marco Giehm zu.

Viele Aktivitäten

Die Zusammenarbeit mit der Stadt reicht in die Nullerjahre zurück. Bereits im Jubiläumsjahr 2002 "Tausend Jahre Herzogenaurach" brachte er sich bei der Fun-Sport-Nacht ein, führte später Workshops im Jugendhaus "rabatz" durch, gab wertvolle Hinweise beim Bau der Halfpipe an der Nutzung und holte Skater-Profis für Stunt-Shows an der Halfpipe in die Stadt.

X-World-Skateshop in neuem Domizil

Mit Corona wurde der "Flow" unterbrochen. "Es kam ein Punkt, an dem ich überlegte, ganz zuzumachen. Nach einem entgegenkommenden Mietvertrag hier im Steinweg habe ich mich noch einmal entschlossen durchzustarten." Außerdem motiviere ihn, dass Freunde, Stammkunden und auch die Stadt Herzogenaurach großes Interesse zeigten, dass der Laden erhalten bleibt.

Viele Widrigkeiten

Marco Giehms Rückblick: Seit über einem Jahr Pandemie kämpfen Geschäftsleute mit ungekannten Widrigkeiten wie zeitlich unberechenbaren Lockdowns, Umsatz- und Gewinneinbrüchen, Hygieneauflagen, erhöhten Importkosten wegen abgerissener Lieferketten, Konkurrenz durch Online-Verkauf, gestiegenem Beratungsaufwand wegen stetiger Inzidenzauflagen und erhöhtem Marketingbedarf, um gegen die großen Online-Händler "von A bis Z" eine Chance zu haben.

Er kann davon noch mehr berichten. Weggebrochen sind die verkaufsträchtigen Wintermonate, Weihnachtsgeschäft und Skitourismus fielen aus. Nun sei die Frühjahrssaison bedroht.

Keine Staatshilfen

Durch verstärkte Anstrengungen, über sein Online-Geschäft die Ausfälle wettzumachen, ergab sich hoher Werbeaufwand. Zwar ist der Umsatz dadurch stabil geblieben, jedoch der Gewinn gesunken. Die Crux: "Umsatz wird als Berechnungsgrundlage für staatliche Förderungen angesetzt." Aus diesem Grund fiel der X-World Skateshop durch das Raster, um Staatshilfen zu erhalten.

Mit Click & Collect ließ sich nur sehr bedingt ein Geschäft machen: "Es ist nur ein Bruchteil vom vorherigen Warendurchlauf". Bei Inlinern müssen die Stiefel passen, ein Helm muss genau sitzen, Kleidung will man anprobieren – alles Kriterien, die gegen einen Online-Einkauf sprechen. "Kompetente Beratung ist in vollem Umfang nur persönlich in einem Fachgeschäft möglich."

Corona-Test an der Ladentür

Die neue Covid-Testmöglichkeit in der Innenstadt von Herzogenaurach sei ein Schritt, um wieder einfacher einkaufen zu gehen. Auch ein Spontan-Termin an der Ladentür mit negativem Testat sei möglich. Erfreulich sei zudem, dass die Kunden verstärkt die lokal-ansässigen Geschäfte unterstützen wollen.

Für die Zukunft sieht Marco Giehm die Chance, dass sich die Wertschätzung von Outdoor-Sport in Corona-Zeiten auch danach fortsetzt. Wichtig sei ihm zudem, einen Beitrag zum Erhalt der Innenstädte "und des damit verbundenen positiven Lebensgefühls zu leisten".

Ganz nebenbei: Der neue Laden von Marco Giehm liegt nur wenige Schritte vom Georgsbrunnen entfernt:

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