Letzter Zapfenstreich beim Kriegerverein Heideck
23.10.2019, 06:02 UhrDie schriftlichen Unterlagen wird Archivbetreuerin Eva Schultheiß inventarisieren und dem Vereine-Archiv zuführen. Das Vereinsvermögen verwaltet die Stadt, die es zur Pflege des Kriegerdenkmals verwenden wird.
Gegründet wurde der Kriegerverein 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg. Vier Kameraden waren hierbei gefallen; an der Friedhofskirche erinnert an der Nordostseite eine Steintafel an sie. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1958 wurde der Kriegerverein wieder gegründet. Mehr als 150 Kameraden gehörten ihm damals an, hauptsächlich Teilnehmer der beiden Weltkriege.
Zuletzt nur noch zwölf
Altersbedingt ging die Mitgliederzahl mit der Zeit stark zurück, denn "neue Mitglieder für einen Kriegerverein zu finden, ist heutzutage sehr schwer", sagte Ernst Forke. Zuletzt hatte der Verein nur noch zwölf Mitglieder, deren Durchschnittsalter weit über 75 Jahre lag.
Dem Kriegerverein gehörten zwei Fahnen, die historische aus der Gründungszeit und eine, die man 1960 in der Paramentenstickerei in Zell hatte anfertigen lassen. Die historische sollte geschont und nicht mehr der Witterung ausgesetzt werden, beispielsweise bei Beerdigungen oder am Volkstrauertag. Sie wurde nur noch bei Festen des Kriegervereins herausgeholt, erzählt Georg Hafner, dessen Vorfahren seit mehr als 100 Jahren im Vorstand vertreten waren.
Bei der Übergabe dabei war auch Josef Wiesmüller, der letzte Fahnenträger, der sich wie sein Fahnenträger-Vorgänger Horst Märzhäuser einige Jahrzehnte um das gute Stück gesorgt hatte. Auch Fahne und Unterlagen des 2005 nach 146-jährigem Bestehen aufgelösten Gesangvereins werden im Archiv aufbewahrt.
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